Die Warnung ist eindringlich: Auf der Wiener Konferenz zu den humanitären Auswirkungen von Atomwaffen 2022 heben Expert:innen hervor, welches schreckliche Ausmaß an Leid und Zerstörung im Falle eines Atomkrieges ausgelöst werden würde, wie die Frankfurter Allgemeine laut dpa berichtet.
Wiener Konferenz weist auf humanitäre Folgen und Risiken von Atomwaffen hin
Am 20. Juni 2022 kommen im Austria Center Vienna in Wien zahlreiche Expert:innen aus der ganzen Welt zusammen, um über Folgen und Risiken von Atomwaffen zu diskutieren. Dabei werden bekannte, aber auch neue Ergebnisse geteilt.
Forscher:innen der Universität Princeton, USA, zum Beispiel zeigen in ihren Berechnungen, dass im Falle eines Atomkriegs zwischen Russland und den USA über 90 Millionen Menschen innerhalb weniger Stunden getötet oder verletzt werden würden. Doch das wäre nur die Spitze des Eisberges oder wie die FAZ schreibt, "der ungemein blutige Beginn der atomaren Gewaltspirale".
Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg vertritt dabei die Meinung, wie auf der Website des österreichischen Bundesministeriums nachzulesen ist, dass es sich um einen "fundamentalen Fehler" handeln würde, zu glauben, dass Atomwaffen Sicherheit böten. So eröffnet er auch die Konferenz mit diesen Worten.
Atommächte besitzen riesiges Lager an nuklearen Waffen, die sofort einsatzbereit sind
Die Atommächte hätten zwar laut dpa ein riesiges Lager an nuklearen Waffen (dabei soll es sich um mindestens 13.000 Atomsprengköpfe handeln, die sofort einsatzbereit wären), doch die humanitären Auswirkungen wären katastrophal
Wie die FAZ berichtet, erklärt Dr. Moritz Kütt vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg die Wirkung der Atombombe im Vergleich zu einer konventionellen Bombe:
Die Zerstörungskraft selbst einer kleinen Atombombe beträgt das Hundertfache der aktuell größten konventionellen Bombe.
Tod, Krankheit und nuklearer Winter
Neben den tödlichen Folgen für die einen, bedeutet der Einsatz von nuklearen Waffen viel Leid und Krankheit für die anderen. Auch das Gesundheitssystem würde zusammenbrechen, so die dpa.
Zudem könnte bei einem Atomkrieg zwischen den Großmächten Russland und USA ein nuklearer Winter entstehen, denn insgesamt würden aus Tausenden Atom-Sprengköpfen über 150 Millionen Tonnen Rauch aufsteigen, die das Sonnenlicht verdecken und zu Dauerfrost führen würden...
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