Ex-Präsident der Mongolei verspottet Putin nach dessen Interview mit Tucker Carlson

Putin hat kürzlich ein erstes Interview mit einem westlichen Journalisten seit seinem Ukraine-Angriff gegeben. Seine Behauptungen sorgen vor allem in der Mongolei für Belustigung.

Putin, Interview, Tucker, Carlson, Reaktion, Putin verspottet, "historische Ansprüche", Mongolei
© picture alliance@Getty Images
Putin, Interview, Tucker, Carlson, Reaktion, Putin verspottet, "historische Ansprüche", Mongolei

Das Interview von Tucker Carlson sorgte weltweit für Aufsehen! Während die Ukraine schockiert war, dass ein Journalist aus dem Westen ein Interview mit Putin durchführt, sind sich Expert:innen sicher: Nicht alles, was der Diktator schildert, lässt sich so belegen. In der Mongolei sorgt sein Vortrag derweil für Heiterkeit.

Putin nennt "historische Ansprüche" als Grund für den Ukraine-Krieg

Im Interview mit dem Amerikaner hält Putin unter anderem einen Vortrag über die Geschichte des russischen Zarenreichs. Bereits hier wurden einige Historiker:innen hellhörig. An mehreren Stellen verwies der russische Präsident dabei darauf, dass die heutige Ukraine Teil des russischen Reichs gewesen sei – und er deshalb "historische Ansprüche" auf das Gebiet habe.

Das soll auch der Ausschlag für den Angriff gewesen sein. Putin habe "russischsprachige Ukrainer:innen schützen" wollen. Ebenso wie seine Bevölkerung, die seiner Meinung nach durch einen möglichen NATO-Beitritt der Ukraine einer massiven Bedrohung ausgesetzt sei.

Ukraine ist schockiert – Mongolei nimmt Putin aufs Korn

Die weltweiten Reaktionen auf diese schräge Geschichtsstunde sowie weitere verquere Theorien des Kreml-Chefs hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können: In der Ukraine waren vor allem Wut und Entsetzen an der Tagesordnung.

In der Mongolei hingegen konnte es sich der ehemalige Präsident, Tsachiagiin Elbegdordsch, einen ordentlichen Seitenhieb via X (ehemals Twitter) nicht verkneifen. Er spottet in Bezug auf mögliche historische territoriale Ansprüche:

Nach Putins Interview. Ich habe eine historische Karte der Mongolei gefunden. [Aber m]acht euch keine Sorgen. Wir sind eine friedliche und freie Nation.

Mongolisches Reich umfasste große Teile Russlands – und der Ukraine

Mit seinem Beitrag wollte der ehemalige Regent wohl verdeutlichen, wie unsinnig er Putins Begründung für den Ukraine-Krieg findet. Immerhin hätte dann auch die Mongolei "historische Ansprüche" auf die Ukraine – und nicht nur!

Denn zum Mongolischen Reich, dass unter Dschingis Khan rasant wuchs, gehörten auch große Teile des heutigen Russlands. Und sogar ganz China. Ein Glück also, dass Elbegdordsch und auch sein Nachfolger "friedlich" sind und das Reich ihrer Vorfahren nicht erneut aufbauen wollen.

Ex-Präsident der Mongolei ist bekennender Putin-Kritiker

"Friedlich" heißt aber deswegen nicht automatisch "neutral". So hatte sich Elbegdordsch via X bereits mehrmals kritisch über Putin geäußert und betont, wie wichtig es sei, "der Ukraine die Waffen zu geben, die sie braucht, um zu siegen." Außerdem betonte er:

Ich weiß, dass Putin keine Freiheit duldet. Ich habe bei vielen Gelegenheiten mit ihm zusammengesessen. Er verachtet Unterschiede und Wettbewerb. Er fürchtet eine freie Ukraine. Als ausgeprägter Narzisst könnte er es sich nicht leisten, erfolgreichere und wohlhabendere Nachbarn zu haben.

Auch interessant:

Russland: Ehefrauen der Soldaten streiten öffentlich mit Putins Wahlhelfern

Putins Tochter gibt seltenes Interview – und wirkt dabei völlig realitätsfern

Röttgen (CDU) über Trump: "Diese Staaten erklärt er zu Freiwild"

Verwendete Quellen:

X: @elbegdorj

Business Insider: So macht sich der Ex-Präsident der Mongolei mit einer historischen Karte über Putin lustig

"Kriegserklärung an Russland": Ex-Präsident Medwedew warnt vor Haftbefehl-Vollstreckung "Kriegserklärung an Russland": Ex-Präsident Medwedew warnt vor Haftbefehl-Vollstreckung