Im Juni nächsten Jahres sollen in der Türkei sowohl die Nationalversammlung als auch der Präsident neu gewählt werden. Grund genug für das Staatsoberhaupt, schon jetzt auf Wählerfang zu gehen. Dabei scheut sich Erdogan auch nicht davor, damit zu drohen, sein Land in den Krieg gegen Griechenland zu führen.
Alter Konflikt, der immer wieder aufkeimt
Der Vertrag von Lausanne, der nach dem Griechisch-Türkischen-Krieg unterzeichnet wird, legt noch heute die Grenzen Griechenlands und der Türkei fest. Die Alliierten sprechen dabei u. a. auch eine Vielzahl der ägäischen Inseln, die der türkischen Küste vorgelagert sind, den Griechen zu.
Ginge es nach dem türkischen Präsidenten, könnte dies jedoch bald Geschichte sein. Anscheinend sind ihm dafür auch jede Mittel recht. Der Tagesspiegel zitiert ihn mit den Worten:
Dass ihr die Inseln besetzt habt, bindet uns nicht die Hände. Wenn die Zeit und die Stunde gekommen sind, werden wir das Notwendige tun. Wie wir immer sagen: Wir können plötzlich über Nacht kommen.
Einsatzbereites Militär
Die türkische Regierung scheint sich vor allem über die "Stationierung von Truppen auf den ostägäischen Inseln" zu erbosen, wie der RND berichtet. Angeblich solle Griechenland deshalb automatisch seine Besitzansprüche gegenüber Inseln wie Kos, Samos oder Rhodos verlieren.
Die Regierung in Athen sieht sich wiederum dazu gezwungen, Truppen zu entsenden, da die Türkei nur wenige Kilometer vom eigenen Territorium "die größte Landungsstreitmacht im Mittelmeer aufgebaut" habe und sich durch militärische Übungen der türkischen Armee provoziert sehe.
Bislang konnte ein Ausufern des Konflikts u. a. auch durch eine Zusammenarbeit mit der NATO jedes Mal noch vermieden werden. Die nächsten Wochen werden zeigen, inwiefern dies wieder möglich ist.
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