Die jüngsten Entwicklungen zur Corona-Pandemie versetzen die Politik zurzeit wieder in ein Handeln Richtung Verschärfungen, obwohl vor einem Monat noch die Rede davon war, die epidemische Lage in Deutschland zu beenden.
Berlin setzt Hoffnung in Booster-Impfungen
In Baden-Württemberg kommt es aufgrund von Überlastungen auf Intensivstationen zu Einschränkungen für Ungeimpfte. In Berlin hingegen scheint es, als würde zurzeit alle Hoffnung in den Booster-Impfungen liegen.
Denn gestern Abend wurde entschieden, die dritte Impfung all jenen zugänglich zu machen, deren zweite Injektion sechs Monate zurückliegt, egal in welchem Alter. Dies erklärt Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci nach der Senatssitzung, so der Tagesspiegel.
Stiko-Empfehlung sieht anders aus
Dies steht jedoch im Widerspruch zur Stiko-Empfehlung. Die Ständige Impfkommission empfiehlt nämlich zurzeit einen Boost nur für Personen ab 70 Jahren, bestimmte Berufs- sowie Risikogruppen. Empfohlen wird die Auffrischung ebenso Geimpften mit AstraZeneca und Johnson&Johnson, so der Stiko-Chef Mertens laut Tagesspiegel.
Doch alle anderen sind zurzeit von einer Empfehlung noch ausgenommen. Grund dafür wäre, dass das Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken, durch die doppelte Impfung bereits ausreichend gedeckt wäre.
Ärzt:innen verärgert, doch Entscheidung rechtens
Unter Ärzt:innen sorgt die Entscheidung der Politik für Ärger, wie der Kölner Stadt Anzeigerschreibt, da dies entgegen der Stiko-Empfehlung möglich gemacht wäre und die Menschen verwirren würde. Doch rechtens sei das Ganze, so bestätigt auch die Gesundheitsverwaltung die Entscheidung von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci.
Nicht nur Berlin öffnet die Türen für alle Altersgruppen für die Booster-Impfung, auch andere Gesundheitsminister wollen dies möglich machen. So auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der kürzlich einen Entwurf vorgelegt hat, die Impfzentren für alle Altersgruppen zu diesem Zweck zu öffnen.