Täglich spitzt sich in Deutschland die Corona-Lage weiter zu. Immer mehr Bundesländer drängen auf die 2G-Regel - so kommt es auch zum "Freizeit-Lockdown" für die Jugend in Bayern - doch Chef-Virologe Christian Drosten erklärt in der neuen Podcast-Folge Das Coronavirus-Update, dass 2G alleine wahrscheinlich nicht reichen wird.
Harter Winter mit hohen Todeszahlen
Der Winter wird härter werden als erwartet durch die Rekordzahlen an Corona-Neuinfektionen und Inzidenzen, die drohen, das Gesundheitssystem erneut zur Überlastung zu bringen. Das zeigt auch das Beispiel Großbritannien, das mit einer höheren Impfquote als Deutschland zurzeit erschreckend hohe Todeszahlen aufweist.
So warnt Christian Drosten davor, dass Deutschland ebenso mit Hunderttausenden Toten zu rechnen hat, wenn nicht so schnell wie möglich reagiert wird.
Getestete sind vor einer Ansteckung nicht geschützt
Laut Drosten würde die 3G-Regel nicht mehr schützen und das Infektionsgeschehen keineswegs aufhalten. Getestete seien vor einer Ansteckung nicht geschützt, da Geimpfte unbemerkt und in vielen Fällen asymptomatisch das Virus weitergeben können. Und davon gibt es leider noch viel zu viele, so Drosten:
Wir sind in einer schlechten Situation: Wir haben 15 Millionen Leute, die eigentlich hätten geimpft sein könnten und die geimpft sein müssten.
Nicht 2G, sondern eine dreifach durchgeimpfte Bevölkerung
Aber auch 2G würde nicht reichen, weil viele soziale Kontakte sich ins Private verlagern werden und dann zirkuliert der Virus von Haushalt zu Haushalt, so RP Online.
Der Chefvirologe der Berliner Charité betont, dass ein schnelles Handeln notwendig ist. Die Impflücke müsse geschlossen - zurzeit beträgt die Impfquote in Deutschland 67,2 Prozent - und Booster-Impfungen durchgeführt werden. Als Lösung sieht er "eine dreifach komplett durchgeimpfte Bevölkerung", wie ihn die Zeit zitiert.
Bis dorthin dauert es aber noch, Kontaktbeschränkungen könnten wieder auf uns zukommen und wir sollten "mit neuen, sagen wir ruhig: Shutdown-Maßnahmen" rechnen.