Die US-Klimaforschungsbehörde NOAA rechnet seit September 2022 mit einem Wetterphänomen, welches im Jahr 2023 global für neue Höchsttemperaturen sorgen könnte. Bereits innerhalb der letzten drei Jahre sei es überdurchschnittliche warm gewesen - allein 2022 sei eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen im Jahr 1850 gewesen.
Die letzten acht Jahre von 2015 bis 2022 seien des Weiteren die acht wärmsten Jahre gewesen, die es bisher auf der Erde gegeben habe - und das, obwohl während der letzten drei Jahre eigentlich ein kühleres Wetterphänomen namens "La Niña" geherrscht hat. Nun kündigt sich das Pendant "El Niño" an, wie die Expert:innen laut ntv befürchten.
Wärmephänomen hat globale Auswirkungen
Das Wetterphänomen "El Niño" heißt mit vollem Namen eigentlich "El Niño Southern Oscillation", abgekürzt "ENSO". Wie ntv berichtet, bezeichnet es ein Zirkulationsgefüge zwischen Ozean und Atmosphäre. Die Meereswärme wird durch die Strömung in höhere Breiten transportiert und dort durch Verdunstung in die Atmosphäre abgegeben.
Laut Angaben der Genfer Weltwetterorganisation sorgen diese Ereignisse für eine Erhöhung der globalen Oberflächentemperatur. Klimaforscher:innen der Columbia-Universität erklären laut ntv weiter, dass das "El Niño"-Phänomen wegen seines Einflusses "auf Hoch- und Tiefdrucksysteme, Winde und Niederschläge" das Wetter auf der ganzen Welt beeinflussen kann.
Erwärmung trotz Kaltphase
Das Pendant zum Wärme-Phänomen, die Kaltphase "La Niña", zeichne sich demgegenüber dadurch aus, dass durch die Sonneneinstrahlung gewärmte Strömungen in tiefere Pazifikgewässer abgeführt und dort gespeichert werden. Solche Ereignisse haben laut Expert:innen die letzten drei Jahre dominiert - dennoch habe das der stetig fortschreitenden globalen Erwärmung keinen Abbruch getan.
Die Weltwetterorganisation schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass im nächsten Sommer eine "El Niño"-Phase beginnt laut ntv auf 25 Prozent. Des Weiteren liege die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Rekord des bisher heißesten Jahres bis 2026 geknackt wird, bei 95 Prozent. Scheint also, als stehe uns ein neuer Extremsommer bevor.
Verwendete Quelle:
ntv: "Sog für Erwärmungseffekt: 2023 könnte El-Niño-Jahr werden"