Donald Trump gerät bei seiner Aussage außer Kontrolle und macht einen entscheidenden Fehler

Donald Trumps Zivilprozess wegen Betrugs war ein Auf und Ab. Ob nun Trump selbst oder seine Anwälte Wellen schlagen, dieser Prozess hat den Ton für Trumps Jahr der juristischen Auseinandersetzungen angegeben.

Zwischen begrenzten Nachrichtensperren und Ausbrüchen hatte Richter Engoron alle Hände voll zu tun. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Trump bereits des Betrugs für schuldig befunden wurde und dass der Prozess nur stattfindet, um das Strafmaß zu bestimmen.

Um dieses zu begrenzen, war Trump am 6. November an der Reihe, sich zu verteidigen. Doch der Auftritt im Zeugenstand verlief nicht wie von Trump geplant.

Donald Trump tritt in den Zeugenstand und... gibt es zu?

Am Montag, dem 6. November, trat Trump, der seinerseits einen ehemaligen MI6-Agenten verklagt hat, vier Stunden lang in den Zeugenstand, um zu behaupten, er habe keine Ahnung gehabt, dass die den Banken und Versicherungen vorgelegten Angaben sein Vermögen aufblähten. Genau wie seine Söhne in der vergangenen Woche versteckte sich Trump hinter der Arbeit seiner Buchhalter und behauptete weiterhin, dass er noch mehr wert sei, als die aufgeblähten Angaben besagen.

Nach Angaben der BBC sagte Trump:

Ich bin Milliarden von Dollar mehr wert als die Jahresabschlüsse. Alles, was ich getan habe, war, die Leute zu ermächtigen und ihnen das zu geben, was für die Buchhalter notwendig war, um die Erklärung zu erstellen.

Es wird jedoch berichtet, dass Trump dies "bejahte", als ihm eine "Terminvereinbarung mit der Deutschen Bank" gezeigt wurde, die seine Unterschrift trug, und er gefragt wurde, ob diese Aussage gemacht wurde, um "zur Kreditvergabe zu bewegen". Newsweek berichtet, dass viele Rechtsexpert:innen diese bejahende Antwort als eine Art Eingeständnis werteten, dass er sich des Betrugs tatsächlich bewusst war.

Donald Trump greift den Richter an

Obwohl die oben erwähnten Worte der Verteidigung von jemandem zu erwarten sind, der vor Gericht steht, hat der 45. Präsident der USA es nicht dabei belassen.

Tatsächlich setzte Trump eine Gewohnheit fort, die er zu Beginn des Prozesses begonnen hatte: große Reden, die er in der Regel vor der Presse außerhalb des Gerichtssaals hält. In diesen Reden behauptet er gerne, dass die Staatsanwälte und der Richter voreingenommen sind und ihn nicht mögen.

Diese Angewohnheit hat bereits dazu geführt, dass Generalstaatsanwältin Leticia James erklärte, Trump betrachte den Prozess als "politischen Trick", und sie wurde am 6. November erneut vor Gericht zur Sprache gebracht, dieses Mal vom Richter selbst.

Richter Engoron sagte:

Dies istkeine politische Kundgebung, dies ist ein Gerichtssaal.

Sowohl Daily Beast als auch die BBC berichten, dass Trump und Engoron mehrere "hitzige Wortwechsel" hatten. Daily Beast schreibt, dass Trump sowohl AG James als auch den Richter "beleidigt" habe. Sie berichten auch, dass "Trump mit dem Finger auf Richter Engoron zeigte und ihn anschrie":

Er nannte mich einen Betrüger und wusste nichts über mich! (...) Der Betrug liegt beim Gericht, nicht bei mir.

Das ständige Geschrei und die Anschuldigungen zwangen Richter Engoron, hart zu bleiben. An Trumps Anwälte gewandt, sagte er:

Können Sie Ihren Kunden kontrollieren? Ich bitte Sie darum, ihn zu kontrollieren (...) Wenn Sie es nicht können, werde ich es tun.

Eine andere Taktik, die der Richter anwandte - und die laut Daily Beast üblicherweise "bei Ermittlungen vor großen Geschworenengerichten" angewandt wird - besteht darin, dass die Staatsanwaltschaft einen Zeugen sagen lässt, "was er will". Das bedeutete, dass Engoron nach einer Weile erkannte, dass es besser und kürzer wäre, Trump weiterreden zu lassen, als zu versuchen, ihn zu stoppen. Engoron unterstrich Trumps Tiraden einfach mit dem Wort: