Donald Trump ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Und sich auch nicht davor scheut, andere zu diffamieren. Seine neuste Schimpftirade könnte ihm nun aber ziemlichen Ärger einhandeln.
"Hassen Israel": Trump kritisiert jüdische US-Bürger
In einem Interview mit Sebastian Gorka spricht der Ex-Präsident unter anderem über den Konflikt im Gaza-Streifen. Diesmal kritisiert er dabei nicht nur die Demokrat:innen rund um den amtierenden Präsidenten Joe Biden, sondern vor allem auch seine jüdischen Mitbürger:innen.
Diese wählen nämlich häufig die Demokrat:innen, obwohl Letztere in Trumps Augen Jüd:innen hasst. Für den Republikaner wohl ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihnen Israel egal ist – er wettert:
Ich glaube, sie hassen Israel. Die Demokratische Partei hasst Israel. [...] Jede jüdische Person, die für die Demokraten stimmt, hasst ihre Religion, hasst alles, was mit Israel zu tun hat, und sollte sich dafür schämen.
"Abstoßender und verstörender Antisemitismus": Heftige Kritik an Trumps Aussage
Die Reaktionen auf diesen "abstoßenden und verstörenden Antisemitismus" lassen nicht lange auf sich warten. Vonseiten des Weißen Hauses heißt es:
Die einzige Person, die sich schämen sollte, ist Donald Trump.
Auch die Anti-Defamation League will will eine so dreiste Behauptung nicht einfach so im Raum stehen lassen. Der Vorsitzende der Einrichtung, die sich gegen die Diffamierung von Jüd:innen in Amerika stark macht, erklärt:
Zu unterstellen, dass Juden ihre Religion hassen, nur weil sie für eine bestimmte Partei stimmen, ist verunglimpfend und grundfalsch.
Trump vergrault potenzielle Wähler, Biden setzt sich für Waffenruhe ein
Während Donald Trump also augenscheinlich immer weiter ins rechte Extrem abrutscht und mit seiner neusten wilden Theorie sicherlich einige potenzielle Wähler:innen vergrault hat, bemüht sich Joe Biden weiterhin um Frieden im Gaza-Streifen.
Und obwohl er die Regierung von Benjamin Netanyahu grundsätzlich unterstützt, ließ er sich zuletzt zu ordentlicher Kritik hinreißen. Nun fordert er aber vor allem eine Waffenruhe – und die Erarbeitung einer dauerhaften, friedlichen Lösung:
Ich will eine Feuerpause sehen, beginnend mit einem großen Gefangenenaustausch. Für einen Zeitraum über sechs Wochen. Ich habe mit der Mehrheit der arabischen Staats- und Regierungschefs gesprochen [und] von Saudi-Arabien über Ägypten bis Jordanien sind alle bereit, Israel vollständig anzuerkennen und mit dem Wiederaufbau der Region zu beginnen.
Wie wirkt sich das alles auf die US-Wahl im November aus?
Sowohl Donald Trump als auch Joe Biden wollen im November erneut zum US-Präsidenten gewählt werden. Ob sich Trump mit seinen erneuten judenfeindlichen Äußerungen einen Gefallen getan hat oder ob Biden dies zu seinem Vorteil nutzen kann, wird sich wohl aber erst nach den Wahlen zeigen.
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Verwendete Quellen:
The Washington Post: Trump says Jewish Democrats "hate" their religion and Isreal
Jüdische Allgemeine: DONALD TRUMP: "Juden, die Demokraten wählen, hassen ihre Religion"