Es geht darum, immer erfinderischer zu werden, um die Zensur in einem Land zu umgehen, das alle Informationskanäle im Griff hat. Das Hacker-Kollektiv Anonymous hat das verstanden und einen neuen Weg gefunden, das russische Volk über die Machenschaften von Wladimir Putin in der Ukraine zu informieren. Seit der russische Präsident letzte Woche beschlossen hat, in die Ukraine einzumarschieren, hatte Anonymous erklärt, gegen Putin in den digitalen Krieg zu ziehen.
Google Maps als Plattform für Informationen
Eine Möglichkeit, die Hacker fanden, um die russische Zensur zu umgehen, besteht darin, Internetnutzer aus der ganzen Welt dazu aufzurufen, in Google Maps Erfahrungsberichte über russische Geschäfte zu posten. Die Idee stammte von einem Internetnutzer, der sie Anonymous steckte, als diese gerade in den Cyberkrieg gegen Russland eingetreten waren.
Das Verfahren ist einfach: Man wählt ein Geschäft in Russland aus, schreibt eine Bewertung und gibt Informationen über den Konflikt. "Beteiligt euch: Sucht auf Google Maps ein beliebiges Geschäft/Café/Restaurant in Russland in einer Großstadt und schreibt in die Bewertung, was in der Ukraine wirklich vor sich geht. Danke für die Verbreitung der Idee", schreibt der Nutzer.
Viele machen mit
Diese scheinbar effektive Methode wurde von vielen Nutzer:innn gehört, die sich beeilten, Bewertungen für viele russische Geschäfte abzugeben.
"Das Essen war ausgezeichnet! Leider hat Putin uns den Appetit verdorben, als er in die Ukraine einmarschierte. Stellen Sie sich Ihrem Diktator entgegen und hören Sie auf, unschuldige Menschen zu töten! Eure Regierung lügt euch an. Steht auf!", hieß es unter anderem. "Der Mann, der behauptet, der Herrscher über Russland zu sein, hat der unabhängigen Ukraine den Krieg erklärt. Seit Beginn des Krieges hat die russische Armee ukrainische Zivilisten getötet. Russland, wach auf!", stand in der Bewertung bei einem der Moskauer Burger King-Restaurants.
Oder: "Stoppt den Krieg in der Ukraine", schreibt ein Internetnutzer in der Beschreibung eines McDonalds in der Hauptstadt. Wie der französische Sender BFMTV berichtet, wurden die meisten dieser Kommentare, die Anfang der Woche aufkamen, inzwischen wieder gelöscht.
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