Mediziner aus den USA schlagen Alarm. Ihre Untersuchungen haben gezeigt, dass das Immunsuppressivum Rituximab einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Covid-19-Erkrankung und das damit einhergehende Sterberisiko deutlich erhöht.
Covid-19-Erkrankung verläuft in vielen Fällen tödlich
In ihrer Aussage beziehen sich die Ärzte rund um Caleb Alexander von der Bloomberg School of Public Health in Baltimore auf eine Untersuchung von insgesamt 231.830 Patienten, von denen 186 aufgrund einer Krebserkrankung und 132 wegen einer rheumatologischen Autoimmunerkrankung mit Rituximab behandelt worden sind.
Das Ergebnis hat gezeigt, dass bei beiden Gruppen ein erheblich höheres Sterberisiko nachgewiesen werden konnte: Bei Patienten, die Rituximab aufgrund einer Autoimmunerkrankung genommen haben, war das Risiko, an Covid-19 zu sterben, um 72 Prozent höher. Im Vergleich dazu ist eine Covid-19-Erkrankung bei Krebspatienten, die Rituximab genommen haben, mehr als doppelt so häufig tödlich verlaufen.
Rituximab zerstört B-Zellen
Rituximab ist ein künstlich hergestellter Antikörper, der in der Medizin als Arzneistoff verwendet wird und primär dazu dient, die B-Zellen im Immunsystem zu zerstören. Allerdings sind diese für die Bildung von Antikörper zuständig, sodass sich der Körper nicht mehr ausreichend gegen Viren und andere Krankheitserreger schützen kann.
Experten raten daher zu Antikörperpräparaten, die dem Immunsystem den fehlenden Schutz bieten. Oder auf andere Immunsuppressiva wie Interleukininhibitoren, Azathioprin oder Kinaseinhibitoren umzusteigen, bei denen sogar ein vermindertes Sterberisiko bei Covid-19 festgestellt werden konnte.