Wie es aussieht, könnte das Tübinger Unternehmen CureVac nach einem ziemlich holprigen Start nun tatsächlich bald seinen Covid-19-Impfstoff auf den Markt bringen.
Und trotz anfänglicher Schwierigkeiten verspricht das Vakzin CVnCoV sogar tatsächlich einige Vorzüge gegenüber den anderen, bereits verfügbaren Impfstoffen.
Startschwierigkeiten beim Favoriten
Anfang 2020 gilt CureVac zunächst als Favorit im Rennen um die Entwicklung des ersten Corona-Impfstoffs. Es wird sogar gemunkelt, Donald Trump wolle die Firma für die USA aufkaufen.
Doch dann muss der Impfstoffhersteller einige Rückschläge einstecken. In der heißen Phase fällt Ingmar Hoerr, die neue Spitze des Unternehmens, wegen Hirnblutungen ins Koma.
Dadurch kommt es zu erheblichen Verzögerungen, die durch einen Ausfuhrstopp wichtiger Produktionsgüter aus den Vereinigten Staaten noch verschlimmert werden.
CureVac profitiert von Verzögerungen
Nun zeigt sich jedoch, dass CureVac der Spätstart vielleicht sogar zugute gekommen ist. Denn so konnte sich das Unternehmen viel Zeit bei der Auswahl der infrage kommenden Impfstoffe lassen.
Zudem konnten die Forschungsteams gründlichere Studien durchführen und das Vakzin weiterentwickeln. CVnCoV ist drei Monate im Kühlschrank lagerbar.
Das Biontech-Vakzin ist nur für einen Monat ausgelegt. Bei 35.000 Probanden der Phase-III-Studie zeigt er sogar gute Wirksamkeit gegen neue Mutanten, wie z.B. die Südafrika-Variante.
Zulassung Ende Juni
Trotz der Lieferprobleme aus den USA wird CureVac dank jüngster Kooperationen mit Unternehmen wie Bayer ihre geplanten Produktionsmengen nicht zurückschrauben müssen.
Geplant ist die Herstellung von insgesamt 300 Millionen Impfdosen, von denen die deutsche Bundesregierung bereits 24,5 Millionen Dosen vorbestellt hat.
Nun soll das Vakzin möglichst bald zugelassen werden, damit auch die deutsche Impfkampagne vorangetrieben werden kann. Der Konzern rechnet bis Ende Juni mit der Zulassung.