Für alle Berlinerinnen und Berliner, die sehnsüchtig auf eine Impfung warten, ist es DIE Neuigkeit des Tages. Der Senat verkündet am Donnerstag, den 13. Mai, dass die Priorisierung für alle Corona-Impfstoffe in Berliner Arztpraxen ab Montag aufgehoben sei.
Berliner Ärzte sind überfordert
Diese Entscheidung kommt für alle unerwartet, doch vor allem die zuständigen Ärzte sind von der Neuigkeit regelrecht überrumpelt und befürchten, dass sie dem Andrang nicht Herr werden. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KVB) äußert sich empört:
Zu diesem Vorgehen hat es mit uns im Vorfeld leider keine Absprache gegeben. So war eine rechtzeitige Information der KV Berlin gegenüber den Praxen nicht möglich, die nunmehr ab Montag mit einem noch größeren Ansturm impfinteressierter Berlinerinnen und Berliner rechnen müssen.
Hinzu kommt, dass nach wie vor viele Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie Zugehörige anderer Priorisierungsgruppen noch längst keinen Termin erhalten haben.
Damit diese stärker gefährdeten Patienten sobald wie möglich ihre Impfung erhalten, bittet die KVB die Berliner Ärzte, an den bisherigen Priorisierungen festzuhalten.
Wir müssen uns noch etwas gedulden
Ungeachtet dessen, ob die Berliner Arztpraxen dem drohenden Ansturm Impfinteressierter gewachsen sind, gibt es aktuell noch immer nicht genug Impfstoff für alle Bürgerinnen und Bürger.
Daher haben Patienten der Prioritätengruppen nach wie vor Vorrang. Aus diesem Grund bedeutet die Aufhebung der Impfpriorisierung auch nicht, dass nächste Woche jeder einen Impftermin bekommt.
Es wird damit gerechnet, dass Deutschland erst ab Juni größere Mengen Impfstoff vorrätig hat. Das ist nicht das erste Mal, dass etwas in der Corona-Krise nicht einheitlich mit allen Beteiligten abgestimmt worden ist.
So hat der Staat die Biontech-Lieferungen an die Hausarztpraxen einfach halbiert, dieerst vor wenigen Wochen anfangen durften, gegen Corona zu impfen
Das hat dann widerum erneut die gesamte Planung durcheinander gebracht. Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) hält weiterhin an der Impfreihenfolge fest.