Da die Daten für die Maße von Bekleidung und Ausrüstung der Bundeswehrsoldaten und -soldatinnen größtenteils noch aus den 80er Jahren stammen und daher veraltet sind, plant die Bundeswehr eine Vermessung der Truppenangehörigen.
Vermessung des Querschnitts
Ein Laser-Bodyscanner soll zwischen 2.200 und 2.500 Soldaten und Soldatinnen in den kommenden zwei Jahren millimetergenau in vier Positionen vermessen.
Er wird ihre Umfangmaße auf diese Weise berührungslos dreidimensional erfassen. Die Teilnahme an der Vermessung ist freiwillig und bezieht sich auf zivile Angehörige der Bundeswehr, Teilzeitstreitkräfte sowie alle Altersklassen und Geschlechter.
Zusätzlich werden anonym soziodemographische Daten beispielsweise zur Herkunft der Eltern, der militärischen Laufbahn etc. erfasst, um damit bessere Auswertungen zu ermöglichen.
Individuelle virtuelle Klone
Mit der Vermessung erhofft sich die Bundeswehr, die Beschaffung der Bekleidung und Ausrüstung einfacher und effektiver, aber auch günstiger zu gestalten.
Darüber hinaus sollen "anonymisierte individuelle virtuelle Klone" angeleget werden, um weitere Auswertungen leichter erzeugen zu können. Denn schlecht sitzende Kleidung ist kontraprosuktiv.
Sie reduziert laut der Bundeswehr-Beschaffungsbehörde den "ergonomischen und thermophysiologischen Tragekomfort" und damit die Leistung der Soldatinnen und Soldaten.
Keine zweite "Puma-Panne"
Abgesehen davon erhofft man sich durch die Ausmessung auch eine verfeinerte Auslegung der Innenräume von Bundeswehrfahrzeugen, damit eine Problematik wie die "Puma-Panne" in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Bei der Anschaffung des Schützenpanzers Puma hatten die Bundeswehreinkäufer vor 15 Jahren nämlich das Größenwachstum der Jugendlichen unterschätzt.
Demnach hat nun nur ein Teil der Soldatinnen und Soldaten in dem Gefährt Platz, welches nur für eine Körpergröße von bis zu 1,84 Metern ausgelegt ist.