Die Lage für viele Mieter:innen könnte demnächst heikel werden: Die steigenden Energiekosten könnten dafür sorgen, dass diese tief in die Tasche greifen müssen.
Worst-Case-Szenario: Steigerungen von bis zu 400 % möglich
Im Talk mit Markus Lanz spricht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck über die bereits angespannte Lage und prophezeit, dass es in den kälteren Monaten zu Mehrkosten kommt, welche "im vierstelligen Bereich" liegen könnten.
Ähnliche Berechnungen stellt auch derBundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) an. Singlehaushalte könnten zwischen 1.000 Euro und 2.700 Euro mehr fürs Wohnen ausgeben müssen, bei einer vierköpfigen Familie könnten die Kosten sogar zwischen 1.800 und 5.000 pro Jahr liegen. GdW-Präsident Axel Gedaschko hält das "obere Szenario dabei für eher realistisch", wie die Berliner Zeitung berichtet.
Die Zahlen aus einer Pressemitteilung des GdW sind dabei ähnlich erschreckend. In dem Schreiben heißt es zu Preissteigerungen beim möglichen Eintritt der dritten Stufe des Notfallplans Gas:
Preissteigerungsszenarien, die im Gespräch mit Gasversorgern genannt werden, bewegen sich zwischen 100 und 400 Prozent. Dies würde für die Wohnungsunternehmen Mehrkosten zwischen 1,6 Mrd. Euro und 6,7 Mrd. Euro im Jahresvergleich bedeuten.
Gedaschko selbst schätzt die Lage als sehr kritisch ein und fordert ein Eingreifen des Staates:
Die Situation ist mehr als dramatisch und der soziale Frieden in Deutschland ist massiv in Gefahr. Der Staat muss in dieser Notsituation seiner sozialen Verantwortung gerecht werden.
Deutscher Mieterbund gebietet der Panikmache Einhalt
Der Deutsche Mieterbund hingegen scheint von den Zahlen nichts wissen zu wollen. Die Ermittlung der Zahlen des GdW sei nicht transparent und es sei fast unmöglich, die Mehrkosten bereits jetzt zu ermitteln. DMB-Präsident Lukas Siebenkotten gegenüber der Berliner Zeitung dazu:
Sicher ist, dass angesichts der rasant steigenden Energiekosten erheblich höhere Nebenkosten auf die Mieterinnen und Mieter zukommen, als sie es in den letzten Jahren gewohnt waren. Diese heute einigermaßen genau prognostizieren zu wollen, grenzt allerdings an Kaffeesatzleserei.
Der Herbst und Winter werden zeigen, ob sich diese "Kaffeesatzleserei" bewahrheitet.
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