Das Gespräch vom Sonntag, 6. März, dauert eine Stunde und 45 Minuten und endet für den Élysée-Palast mit dem folgenden Fazit:
Ein brutaler Krieg wird immer wahrscheinlicher.
Was Macron und Putin einander sagen
In ihrem Gespräch geht es um den Krieg in der Ukraine und spezifischer um die Lage am Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine. Das Kraftwerk ist am 4. März von russischen Streitkräften bombardiert worden, die Folgen sind schwer absehbar. Die Angst vor einer Atomkatastrophe im Rahmen des Ukraine-Kriegs wächst in ganz Europa, als Unfall oder als Angriff.
Putin sichert Macron derweil zu:
Es gibt keine Absicht, Atomkraftwerke anzugreifen.
Nach Informationen des Élysée-Palasts sichert Putin ebenfalls zu, dass er bereit sei, die Standards der Atomenergiebehörde IAEA (International Atomic Energy Agency) einzuhalten.
In diesem Punkt seien sich beide Präsidenten einig. Unabhängig von Bekundungen dieser Art, führt der Ex-KGB-Agent seine Militäroffensive in der Ukraine mit unverminderter Härte fort.
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Angst vor einem "brutalen Krieg"
Putin soll Macron versichert haben, dass das russische Militär keine Zivilisten gezielt angreife. Er behauptet:
Es obliegt den Ukrainern, die Bevölkerung der eingekesselten Städte zu evakuieren.
Macron erwidert darauf:
Die Armee, die angreift, ist die russische.
Fast alle Versuche, humanitäre Korridore zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus den umkämpften Städten, etwa Kiew und die Hafenstadt Mariupol, einzurichten, sind bislang gescheitert.
Derweil erwägt die Europäische Union neue Sanktionen gegen Russland, mit dem Ziel:
Nicht gegen Russland Krieg zu führen, sondern Wladimir Putin zum Umdenken zu bewegen.
Der Widerstand der ukrainischer Armee überrascht derweil nicht nur internationale Beobachter, sondern vermutlich auch das russische Regime um Wladimir Putin. So erklären Berater aus dem Umfeld von Macron:
Je länger sich der Konflikt zieht, desto größer wird das Risiko für brutale Kriegsführung.