Bei einem Atomunfall werden eventuell radioaktive Stoffe freigesetzt. Dazu gehört unter anderem radioaktives Jod, das der Körper dann über die Luft, aber auch über Nahrung und Wasser aufnehmen kann, wie RND.de berichtet. Dort dringt es dann in die Schilddrüse vor.
Warum Jodtabletten?
Die Aufnahme von radioaktivem Jod kann zu Schilddrüsenkrebs führen, da das Jod sich in der Schilddrüse ansammeln kann und dort die Entwicklung von Krebs in der Schilddrüse fördern kann. Dies kann im Notfall durch die Einnahmen von hoch dosierten Jodtabletten verändert werden.
Das nicht radioaktive Jod kann die Schilddrüse sättigen, sodass die Schilddrüse kein weiteres Jod mehr aufnehmen kann und das radioaktive Jod einfach ignoriert. Bei dieser sogenannten Jodblockade kommt es allerdings auf das richtige Timing an. Außerdem sollte man bedenken, dass Jodtabletten nur vor radioaktivem Jod schützten, nicht aber vor anderen radioaktiven Stoffen wie Cäsium und Strontium.
Die Gefahr einer zu hohen Dosierung
Doch wer die Tabletten zum falschen Zeitpunkt einnimmt, macht dies nicht nur völlig umsonst, sondern riskiert auch seine oder ihre Gesundheit! Denn in Deutschland leidet laut dem Deutschen Schilddrüsenzentrum jeder dritte Erwachsene an einer Erkrankung der Schilddrüse.
Eine hohe Dosierung von Kaliumjodid kann bei Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse, die aber bisher keine Symptome bemerkt haben, zu Krankheitsbeschwerden führen - und zwar bis hin zu einem akuten Herz-Kreislauf-Versagen.
Deswegen ratet das Bundesamt allen, die Tabletten nicht eigenständig zu nehmen, sondern nur auf Aufforderung der Katastrophenschutzbehörden. Wann dieser Zeitpunkt kommen könnte, erfahrt ihr im Video.