Arzt hat gepfuscht: Kostenlose Bluttests für Tausende nach möglicher Infektionsgefahr in Oregon

Krank durch Anästhesie? Diese Horrorvorstellung könnte letzte Woche für rund 2.400 Patient:innen in Oregon, USA, Wirklichkeit geworden sein. Ein Anästhesist hat womöglich bei der Einhaltung der Infektionsvorschriften geschlampt und dadurch eventuell viele Menschen Infektionen wie HIV und Hepatitis B und C ausgesetzt.

Arzt, Anästhesie, Infektion, Risiko
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Zirka 2.200 Patient:innen des Providence Willamette Falls Medical Center, zwei des Providence Portland Medical Center und 221 des Legacy Mount Hood Medical Center in Gresham dürften in den letzten Tagen einen Brief der Krankenhäuser bekommen haben. Gegenstand der Nachricht: Der Aufruf zu einem kostenlosen Bluttest aufgrund einer möglichen Infektion, wie Finanznachrichten meldete.

Arzt sofort suspendiert

LiveScience berichtete, dass sich die Untersuchung des Falls auf einen Anästhesisten konzentriert, der bei der Verabreichung intravenöser Anästhesie gepfuscht hatte. In einem Donnerstag publik gemachten Statement der Krankenhäuser hieß es:

Wir haben kürzlich erfahren, dass die umfassenden Infektionskontrollpraktiken von Providence möglicherweise von einem Arzt während einiger Eingriffe in Krankenhäusern im Raum Portland nicht eingehalten wurden.

Der für den Vorfall verantwortliche Mediziner, dessen Name nicht öffentlich gemacht wurde, wurde von der Oregon Anesthesiology Group vom Dienst suspendiert.

Zwischen 2017 und 2023 hatte dieser in zwei Einrichtungen von Providence (einem in mehreren Bundesstaaten tätigen Gesundheitswesen) und seit Dezember letzten Jahres für sechs Monate im Legacy Mount Hood Medical Centre in Gresham gearbeitet.

Betroffenen wird zu Bluttests geraten

Das Infektionsrisiko wird laut Finanznachrichten zwar als gering eingestuft, trotzdem wird den Betroffenen aber zu einen Bluttest geraten, den sie natürlich kostenlos in Anspruch nehmen können.

Die Oregon Anesthesiology Group meldete dazu laut Sky News Folgendes:

Obwohl das Infektionsrisiko gering war, wurden neue Protokolle und Verfahren eingeführt, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Sollte ein Test positiv ausfallen, würden die Zentren in Providence sich mit den Betroffenen in Verbindung setzen, um die Ergebnisse und die weiteren Schritte zu besprechen.

Noch keine Krankheiten bekannt

Nach Angaben der Oregon Health Authority und der Krankenhäuser sind bisher noch keine Berichte von Erkrankungen im Zusammenhang mit diesem Verstoß gegen die Infektionskontrolle bekannt. Die OHA stellt aber gemeinsam mit den Gesundheitszentren noch Untersuchungen an.

Abgesehen von der Aussage zu ""inakzeptablen Infektionskontrollmaßnahmen" legen die Berichte der Gesundheitssysteme in ihrer Stellungnahme aber nicht genau dar, auf welche Weise der Arzt gegen die Vorschriften verstoßen hat.

Laut LiveScience hätten Gesundheitseinrichtungen aber generell strenge Standards dafür, wie Nadeln, Spritzen und andere Ausrüstung vor ihrer Verwendung bei einem bestimmten Patienten desinfiziert werden müssen.

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Verwendete Quellen:

Finanznachrichten: Rund 2400 Patienten in Oregon waren möglicherweise HIV und Hepatitis ausgesetzt

Sky News: More than 2,400 hospital patients in Oregon told they may have been exposed to infectious diseases

LiveScience: 2,400 people in Oregon potentially exposed to HIV, hepatitis through botched anesthesia

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