#ChinaCoup ist am Wochenende zu einem der am meisten verbreiteten Tweets auf Twitter geworden. Damit meinen die User:innen, es sei ein Militärputsch im Gange und Chinas Staatschef Xi Jinping von der chinesischen Volksbefreiungsarmee unter Hausarrest gestellt worden.
Nichts als Gerüchte?
Das Gerücht wächst auch durch unbestätigte Berichte über die Streichung von Flügen in Peking am vergangenen Sonntag und einen langen Militärkonvoi, der sich auf die Stadt zubewegte.Newsweek berichtet:
Zehntausende von Konten auf Twitter verbreiteten unbestätigte Gerüchte, dass der Präsident verhaftet und gestürzt worden sei.
Von nicht verifizierten Accounts behauptet
Nach Angaben von Firstpost ist das Gerücht in den sozialen Medien von nicht verifizierten Accounts verbreitet worden. Auf Twitter schreibt ein Account namens New Highland Vision mit über 20.000 Anhänger:innen am 22. September, dass ehemalige chinesische Führer, darunter der ehemalige Präsident Hu Jintao, die Kontrolle über das Central Guard Bureau (CGB) von Xi übernommen hätten.
Andere User:innen sind sich jedoch sicher, dass da kein Putsch im Gange ist. ThePrint berichtet gestern, dass die Spekulationen zugenommen haben, nachdem Xi bei dem Seminar zur nationalen Verteidigung und zur Militärreform nicht anwesend ist.
Nur Spekulationen
Laut Newsweek hat das Gerücht durch den indischen Politiker Subramanian Swamy weiter an Publikum gewonnen, denn dieser twittert es an seine zehn Millionen Follower:innen.
Die Spekulationen über den #ChinaCoup bleiben weiterhin nur ein Gerücht. Keine große Nachrichtenagentur hat den angeblichen Staatsstreich in China oder die krude Behauptung, Xi Jinping sei verhaftet oder gestürzt worden, bestätigt.
Keine Beweise
Auch eine Reihe seriöser Quellen widerlegt das Gerücht. Frida Ghitis, eine Kolumnistin für Weltpolitik und ehemalige CNN-Korrespondentin, weist gegenüber CNN die wilden Gerüchte zurück. Es gebe laut ihr keine Beweise, dass die Anschuldigungen wahr sind.
Nach Angaben von asiaMARKETS veröffentlicht die staatliche chinesische Medienagentur Xinhua am Sonntag eine Erklärung, wonach fast 2.300 Delegierte der Kommunistischen Partei Xi Jinping auf dem 20. nationalen Kongress der Kommunistischen Partei Chinas im nächsten Monat für eine noch nie dagewesene dritte Amtszeit unterstützen werden.
Präsident zuletzt gesehen vor zwei Wochen
Xi Jinpings letzter öffentlicher Auftritt, zumindest auf der globalen Bühne, findet vor knapp zwei Wochen statt, als er am Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Usbekistan teilnimmt. Dort führt er auch Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
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Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK