Angela Merkel, die sechzehn Jahre lang als Bundeskanzlerin die Politik Deutschlands mitbestimmt hat, gibt nach einem halben Jahr komplette Stille wieder ein Lebenszeichen von sich.
Erste Stellungnahme zum Ukraine-Krieg
Seit sie am 8. Dezember das Amt der Bundeskanzlerin niederlegt, hat sie keine öffentlichen Auftritte mehr gemacht. Am 2. Juni äußert sie sich in einer Rede erstmals zum Ukraine-Krieg und bezieht eindeutig Stellung.
Viele erwarten schon seit Anfang des Ukraine-Krieges eine Stellungnahme der Altkanzlerin bezüglich ihrer Russland-Politik sowie in Bezug auf Wladimir Putin.
"Sanfter Wiedereinstieg in die Öffentlichkeit"?
Wie die Bild berichtet, soll Angela Merkel aber jetzt einen Schritt weiter gehen und sich den Fragen von Journalist:innen im Berliner Ensemble heute Abend um 20 Uhr stellen. Dies könnte einen "sanften Wiedereinstieg in die Öffentlichkeit" bedeuten, so die Bild.
Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges ist Kritik laut geworden an Merkels möglichen Fehlern in der Russlandpolitik. Denn besonders in ihrer späten Regierungsphase, so die Tagesschau, wurde die Energieabhängigkeit von Russland noch stärker.
Außenpolitik-Expertin Daniela Schwarzer erklärt im Gespräch mit der Tagesschau, dass die Politik Merkels die Überzeugung geprägt hat, dass man "mit Russland auf unserem Kontinent besser in Partnerschaft dasteht als in Konfrontation":
Man ging dabei davon aus, dass wirtschaftliche Verflechtung, auch kultureller und politischer Austausch dazu beitragen, dass man friedlich koexistiert. Das Aggressionspotenzial und der Wille zu einer imperialistischen Machtausdehnung wurde dabei unterschätzt.
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