In der EU können sich die Menschen bald nicht mehr nur zwischen mRNA- oder Vektorimpfstoffen entscheiden. Nach einem langen Prüfverfahren kommt nun Nuvaxovid auf den hiesigen Markt. Einzig die EU-Kommission könnte dem Vorhaben noch Steine in den Weg legen.
Vakzin von Novavax: Wirksam und sicher
Expert:innen haben den neuen Impfstoff lange genug unter die Lupe genommen, um heute zu dem Schluss zu kommen, dass dieser allen nötigen Anforderungen entspricht. Die EMA dazu: Die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität werden erfüllt." Bis zur Markteinführung sollte man mit der Impfung laut Expert:innen aber trotzdem nicht warten.
Damit das Vakzin auch tatsächlich genutzt werden kann, braucht es noch die Zustimmung der EU-Kommission, welche aber als so gut wie gesichert gilt. Wie schon im Sommer klar war, bietet der Impfstoff eine Sicherheit von ungefähr 90 %.
Impfskeptiker:innen können aufatmen - oder?
Obwohl noch nicht bekannt ist, wie erfolgreich Nuvaxovid vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante schützt (Moderna könnte Anfang nächsten Jahres aber schon einen neuen Impfstoff in der Hinterhand haben), werden einige Impfskeptiker:innen aufatmen, schließlich warten viele von ihnen auf den lang ersehnten Totimpfstoff, dem mehr Vertrauen entgegengebracht wird als den bisher zugänglichen mRNA- und Vektorimpfstoffen. Handelt es sich bei dem Produkt von Novavax aber überhaupt über einen Totimpfstoff, für den auch Valneva ein Konkurrent ist.
Die Tagesschau beschreibt das Vakzin wie folgt:
Es enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Körper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt.
Nimmt man die sehr enge Definition eines Totimpfstoffs zur Hand (über den Unterschied von Totimpfstoffen und mRNA-Impfstoffen erfahrt ihr mehr in unserem Video), bedeutet dies, dass es sich beiNuvaxovid nicht um einen solchen handelt, da es laut Stern"keine abgetöteten Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden, sondern gentechnisch hergestellte Virus-Proteine enthält."
Sowohl das Bundesforschungsministerium als auch das Robert-Koch-Institut definieren den Begriff jedoch viel weiter und setzen es zumindest Totimpfstoffen gleich, da es "keine vermehrungsfähigen Viren enthalte." Diese breit gefasste Definition umfasst aber auch die mRNA- und Vektorimpfstoffe und ist somit auch bei BioNTech, Moderna AstraZeneca und Johnson & Johnson der Fall.