Ein kleines Land in Mittelamerika will sich unabhängig machen. Oder zumindest unabhängiger. El Salvador ist mit seinen knapp 6,5 Millionen Einwohner:innen wirtschaftlich stark abhängig von den USA.
Aus diesem Grund zahlt man dort seit 2001 nicht mehr mit einer nationalen Währung, sondern mit dem US-Dollar. Damit ist seit gestern Schluss, denn El Salvador wagt einen tollkühnen Schritt.
Bitcoin zum 1. Mal als Landeswährung
Der Präsident des mittelamerikanischen Staates, Nayib Bukele, kündigt vor einer Weile an, den Bitcoin neben dem US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel in seinem Land einzuführen.
Am vergangenen Dienstag ist es soweit. Bitcoin können nun landesweit zum Bezahlen von Dienstleistungen und in Geschäften eingesetzt werden. Es gibt sogar Bitcoin-Wechselgeldautomaten.
Finanzexperten und -expertinnen blicken mit Sorge auf diesen Wandel. Der Schritt sei zu riskant - Aus diesem Grund verweigert auch der Internationale Währungsfonds El Salvador seine Unterstützung bei der Einführung einer neuen Währung.
Die Folge: Ein Krypto-Crash
Alle wichtigen digitalen Währungen erfahren am Dienstag zweistellige Verluste, die etwa 400 Milliarden Dollar an Marktwert vernichten. Dabei ist Bitcoin mit elf Prozent Verlust ganz vorne mit dabei.
WieDaily Mail berichtet, teilt Präsident Nayib Bukele am Dienstag mit, dass die für Transaktionen verwendete digitale Geldbörse nicht funktioniert. Dennoch bezahlen Einwohner des Landes bei Starbucks und McDonald's mit Bitcoin.
Auf seinem Twitter-Account erklärt Bukele, dass die digitale staatliche Geldbörse Chivo abgeschaltet worden ist, während die Serverkapazität erhöht wird. Er sagt, es handele sich um ein relativ einfaches Problem.
Der Wert von Bitcoin stürzt am frühen Dienstagmorgen von über 52.000 Dollar pro Coin auf 42.000 Dollar ab, bevor er etwa die Hälfte dieses Verlustes wieder aufholt.
Expert:innen sind nicht überrascht
Ebendiese sogenannte "Volatilität" bereitet Expertinnen und Experten schon im Vorhinein Sorgen. Leah Wald, CEO von Valkyrie Investments erklärt gegenüber CNBC, dass man nun abwarten müsse, was andere Länder tun.
Führen andere Regierungen den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel ein, würde das eine positive Entwicklung im Hinblick auf die Stabilität der digitalen Währung bedeuten.