Von Erdogan vertrieben: Ex-Fußballstar aus der Türkei verkauft jetzt Kaffee

Der türkische Ministerpräsident Erdogan regiert das Land mit harter Hand. Hunderte Oppositionelle suchen im Ausland Schutz und eine bessere Zukunft. Auch einen früheren Fußballstar hat es erwischt: Der einstige Nationalheld arbeitet jetzt in einem Café in den USA.

Von Erdogan vertrieben: Ex-Fußballstar aus der Türkei verkauft jetzt Kaffee
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Von Erdogan vertrieben: Ex-Fußballstar aus der Türkei verkauft jetzt Kaffee

Eigentlich wollte Hakan Sükür nach seiner großartigen Karriere als Fußballer eine Nachwuchsakademie gründen. In seiner Heimat, der Türkei. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen verkauft Sükür jetzt Kaffee in Kalifornien. Im Gespräch mit der New York Times erklärt Sükür die Hintergründe seines Exils.

„Jetzt verkaufe ich eben Kaffee“

„Wenn ich Erdogans Spiel mitgemacht hätte, wäre ich heute Minister“, meint Hakan Sükür selbstbewusst. Hat er aber nicht. Seine Nähe zur Gülen-Bewegung machte ihn zu einer der zahllosen Zielscheiben des türkischen Regierungsapparats. Seit 2013 geht Erdogan systematisch gegen Sympathisanten von Gülen vor. Sükür berichtet, das Leben und Arbeiten in der Türkei sei für ihn immer schwieriger geworden: „Was auch immer ich angehen wollte, es gab immer Probleme.“ Nach seinem Austritt aus der Regierungspartei AKP, wird Sükür zur Verhaftung ausgeschrieben.

Neuanfang in den USA

Die Folge: Sükür und seine Frau wandern zusammen mit ihren drei Kindern (heute 12, 16 und 18 Jahre alt) in die USA aus. Es verschlägt die Familie nach Kalifornien. Sükür schwärmt vom guten Wetter und der hohen Lebensqualität. 2016 kauft Sükür Anteile an „Tuts Bakery-Café“ in Palo Alto, einem Café, in dem jetzt auch türkische Spezialitäten verkauft werden. Sükür verkauft Gebäck, brüht Kaffee, bereitet Frühstückmenüs zu.

Gleiche Ziele in neuer Heimat

Trotz des abrupten Lebenswandels: An seinem Traum hält Hakan Sükür fest. Er will eine Akademie für den Fußballnachwuchs gründen. Wenn nicht in der Türkei, dann in den USA. Der Café-Betrieb soll nur eine Zwischenstation sein, keine Dauerlösung. Einen Besuch in der Türkei schließt Sükür in der derzeitigen Situation aus. Erst recht eine Rückkehr: „Ich würde jeden Respekt vor mir selbst verlieren.“ Die Zukunft sieht er in den USA. Seine eigene und die seiner Kinder: „Ich möchte, dass meine Kinder freie und unabhängige Menschen werden.“

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