Auch Männer können durchaus Opfer sexueller Belästigung werden. Für sie kann so ein Erlebnis ebenso verstörend sein, dass es jahrelang unerwähnt bleibt - so auch bei Modedesigner Guido Maria Kretschmer. Der Modedesigner erlebt in den 90ern einen sexuellen Übergriff, der sich bei dem 55-Jährigen ins Gedächtnis gebrannt hat.
Guido Maria Kretschmer wurde Opfer sexueller Übergriffe
Den Weltfrauentag nimmt Guido Maria Kretschmer als Anlass, um sich bei dem Online-Trainingsprogramm Stand Up zu engagieren. Dieses soll Frauen und Männern vermitteln, wie sie im Falle einer Belästigung am besten reagieren können.
Gerade in der Modebranche seien sexuelle Übergriffe ein Thema, mit dem der TV-Liebling schon selbst Erfahrungen gemacht hat, wie Kretschmer der Bild gegenüber berichtet: "Vor allem, wenn du jung und niedlich bist und die wissen, dass du ein schwuler Junge bist. Wie viele Männer dann betrunken angreifen - unglaublich."
Konkreter Vorfall hinterlässt bis heute Spuren
An einen konkreten Vorfall kann sich der 55-Jährige noch heute bestens erinnern - so sei es bei einem Termin in den 90er Jahren zu einer sexuellen Belästigung ihm gegenüber gekommen. Damals entwirft Kretschmer Arbeitskleidung für Hotels und Fluglinien. Als er zusammen mit einem Mann aus der Marketing-Abteilung auf den Vorgesetzten wartet, kommt es zum Übergriff:
Ich hatte so eine kurzärmelige Jacke an und er hat immer über meinen Arm und meine Hand gestrichen. Er sagte dann zu mir: 'Wie kann man denn so eine schöne zarte braune Haut haben?' Immer wieder hat er das gesagt.
Das ist nicht alles
Doch dabei sei es nicht geblieben: "Irgendwann hat er mir in den Nacken gefasst und gesagt: 'Auch im Nacken!'" Für den Designer ist das bis heute ein verstörendes Erlebnis geblieben, das deutliche Spuren hinterlassen hat: "Seitdem kann ich es nicht ertragen, wenn mir fremde Menschen in den Nacken fassen."
Umso mutiger ist es, dass der 55-Jährige mit diesem traumatischen Erlebnis an die Öffentlichkeit geht und zeigt, dass sexuelle Übergriffe ein No-Go sind - egal, ob die Opfer männlich oder weiblich sind. Go, Guido!