Nach dem Supermond im Januar finden im Sommer 2018 finden besonders viele außergewöhnliche astronomische Ereignisse statt.Während der Mars bis Ende Juli so sehr am Nachthimmel strahlen wird wie selten zuvor, wartet bald auch der Mond mit einem besondern Spektakel auf: Bald findet die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts statt.
Dieses Phänomen wird in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli zu beobachten sein, wie die Seite Earth Sky ankündigt. Die totale Mondfinsternis soll genau eine Stunde und dreiundvierzig Minuten dauern. Ein seltenes Schauspiel, an dem ein Großteil der Menschheit teilhaben können wird: Asiaten, Australier und ein großer Teil der Afrikaner. Alle, die zwischen dem Nullmeridian und 180° östlicher Länge leben, haben Glück.
Was ist eine Mondfinsternis?
Ein solches Phänomen kommt zustande, wenn die Position der Sonne, der Erde und des Mondes optimal ist und unser treuer Gefährte in den Erdschatten eintritt. Man spricht von einer totalen Mondfinsternis, wenn die Gesamtheit des Erdtrabanten verdeckt wird; ansonsten handelt es sich um eine partielle Finsternis. Beim nächsten Mal wird es zu einer totalen Mondfinsternis kommen und das Ereignis wird dadurch sogar noch herausragender, dass der Mond in eine ganz besondere Position kommen wird: Er wird sich genau im dunkelsten Bereich des Erdschattens befinden.
"Was entscheidend für die Dauer der totalen Mondfinsternis ist, ist die Position des Mondes, wenn er den Erdschatten durchquert", erklärt Noah Petro vom Goddard Space Fligt Center der NASA, das sich in Maryland in den USA befindet. Insgesamt wird das Ereignis, das mit einer partiellen Mondfinsternis beginnt und endet, eine Stunde und 43 Minuten dauern. Also lange genug, um es zu beobachten!
Neben der ungewöhnlichen Länge des Himmelsspektakels dürfte sich auch das Aussehen des Mondes als besonders erweisen. Unser natürlicher Trabant wird sich in einem prächtigen Rot färben und sich uns von seiner schönsten Seite zeigen: als "roter Mond", der auch als "Blutmond" bezeichnet wird. Bei einer Mondfinsternis erreicht nur ein Teil des Lichtspektrums der Sonne den Mond: das Licht, das die Atmosphäre durchquert und welches rot ist.
Die kupferrote Färbung des Mondes ist je nach den Rahmenbedingungen unterschiedlich stark ausgeprägt und bietet eine ziemlich breite Farbpalette. Zu ähnlichen Ereignissen kann es kommen, wenn der Mond sich dem Horizont nähert. In dieser Position wird das Licht der Sonne ebenfalls durch die Erdatmosphäre gefiltert.
Wie kann man eine Mondfinsternis beobachten?
Laut Experten wird die Mondfinsternis am späten Abend des 27. und am frühen Morgen des 28. Juli stattfinden. Die Mondfinsternis beginnt um 19.15 Uhr und endet um 1.29 Uhr. Die totale Phase dauert von 21.30 Uhr bis 23.13 Uhr.
Das Phänomen wird in großen Teilen der Welt als totale Mondfinsternis zu sehen sein: In Ostafrika und Zentralasien. In Europa, Westafrika, Südamerika, Ostasien und Australien wird es hingegen nur als partielle Mondfinsternis zu beobachten sein. In Nordamerika wird sie gar nicht zu sehen sein, da dort zu diesem Zeitpunkt Tag sein wird.
Wenn ihr am richtigen Ort seid, könnt ihr das Himmelsspektakel ohne spezielle Brillen beobachten, denn eine Mondfinsternis ist nicht gefährlich für die Augen, im Unterschied zu einer Sonnenfinsternis. Ein Fernglas oder ein Teleskop können natürlich dabei helfen, das Phänomen besser zu beobachten. Was einen geeigneten Ort für die Beobachtung angeht, so wird dazu geraten, einen Ort zu wählen, an dem man den gesamten Himmel sehen kann, weit entfernt vom Licht der Stadt. Natürlich bleibt zu hoffen, dass das Wetter uns gnädig ist und die Mondfinsternis nicht verdeckt.
Sollte dies aber der Fall sein, so könnt ihr dem Ereignis zumindest Live auf seiten wie Virtualtelescope.eu beiwohnen.
Nächste Mondfinsternis am 21. Januar 2019
Jedes Jahr kommt es zu durchschnittlich zwei partiellen, penumbralen oder totalen Mondfinsternissen. Die letzte fand am 13. Januar 2018 statt. Die vom 27. Juli wird damit die zweite und letzte des Jahres sein. Aufgrund ihrer herausragenden Dauer wird es sich lohnen, sie sich anzuschauen, vor allem, wenn man weiß, dass ein solches Phänomen erst wieder am 21. Januar 2019 stattfinden wird.
An jenem Tag wird es noch einmal zu einer totalen Mondfinsternis kommen, die vor allem von der Westküste Nordamerikas aus zu beobachten sein wird. Das Phänomen wird dann allerdings "nur" zirka eine Stunde dauern und wird in Frankreich und Europa nur als partielle Mondfinsternis zu sehen sein - also weit entfernt vom Niveau der Jahrhundertmondfinsternis, die Ende Juli stattfindet und sich auch noch mit der Beobachtung des Mars verbinden lässt!
Zwischen dem Mars und dem Mond ist es natürlich schwer, sich zu entscheiden. Es könnte jedenfalls passieren, dass Astronomen auf der ganzen Welt in den kommenden Nächten kein Auge zumachen werden, obwohl sie besonders dunkel sein werden!