Gaby Baginsky schickt Ende April einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Grund: Die Schlagersängerin bangt in der Corona-Krise um ihre 92-Jährige Mutter. Doch es ist nicht das Virus selbst, was Baginsky Sorgen bereitet. Baginsky erklärt:
Ich glaube, inzwischen sterben an der Isolation genau so viele Senioren wie an dem Coronavirus.
Einsamkeit zerstörerischer als das Virus?
Sie teilt die Geschichte einer jungen Frau, die einem Pflegeheim das Ableben ihre dort untergebrachte Mutter vorwirft. Die Einsamkeit der Isolation soll die Seniorin in den Wahnsinn getrieben haben - und schließlich in den Tod.
In ihrem Brief an die Kanzlerin stellt Baginsky klar, dass auch ihre Mutter "kurz davor" sei, an der Einsamkeit der Corona-Maßnahmen zugrunde zu gehen:
Sie meint, ihre Töchter wollen sie nicht mehr sehen und begreift die Probleme nicht. Sie wollte deshalb ja schon aus dem Fenster springen.
Aufgrund der schwierigen Situation in den Alters- und Pflegeheimen verlangt die Schlagersängerin von Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine Antwort auf die Frage, warum "diese Menschen, ohne deren Arbeit es keine Bundesrepublik geben würde, so behandelt" werden.
Kanzleramt antwortet auf Schlagerstar
Zudem macht sie einige Vorschläge, wie den Senioren in der Corona-Krise geholfen werden könnte. So wäre es ihnen durch Besuchsräume, die in der Mitte durch eine Scheibe getrennt sind, möglich, trotz Pandemie ihre Angehörigen von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Gute Idee oder doch zu viel Gefängnis-Atmosphäre? Nun hat Baginsky eine Antwort vom Kanzleramt erhalten. Zufriedenstellen kann diese sie allerdings nicht:
Die Bundeskanzlerin bedauert, dass Ihre Mutter diese für alle Menschen schwere Zeit nicht gut verkraftet hat und sie ist froh zu lesen, dass Ihre Mutter in guten Händen ist.
Wut wegen unpersönlichem Schreiben
Dazu kommt eine allgemeine Erklärung, warum die in den Pflegeheimen ergriffenen Maßnahmen so wichtig seien. Baginsky ist außer sich vor Wut. Sie hatte sich eine persönlichere Antwort auf ihr Anschreiben erhofft. "Ich hatte auch einen Brief an unsere Bundeskanzlerin geschickt, bekam allerdings nur einen allgemein gehaltenen Brief einer ihrer Sekretärinnen zurück", teilt sie ihren Fans entrüstet via Social Media mit.
Währenddessen ist die 66-Jährige nicht der einzige Schlagerstar, der um das Wohl seiner Mutter bangt. Auch Sänger Hein Simon alias Heintje macht sich wegen Corona große Sorgen um seine "Mamaa". Wir wünschen ihnen alles Gute!