Seit nun mehr fünf Wochen befindet sich die Ukraine schon im Krieg. Millionen Menschen sind geflüchtet, doch obwohl sie als Hauptziel für Kreml-Chef Putin gelten, kommt für Präsident Wolodomyr Selenskyj und seine Frau Olena Selenska eine Flucht nicht infrage.
Es kommt ihr vor wie ein Albtraum
In einem berührenden Interview spricht die First Lady der Ukraine nun mit der Zeit über das, was jetzt ihr Leben und das ihrer Familie geworden ist:
Manchmal kommt mir alles wie ein Albtraum vor. Ich möchte aufwachen – aber das ist die Realität! Eine schreckliche Wahrheit.
Die ganze Situation, "gejagt" zu werden, kommt ihr vor "wie ein schlechter Actionfilm". Doch dass es weder ein Film noch ein böser Albtraum ist, begreift sie mit jedem Tag mehr.
Sorgen um ihre Kinder
Vor allem am Umgang mit ihren Kindern und deren Verhalten sieht sie, wie sich ihre Wertvorstellungen verschoben haben und wie dramatisch die Auswirkungen sind:
Unser Junior zeichnet Kriegsbilder – das finde ich furchtbar. Ich träume von dem Tag, an dem er wieder Batman oder Spider-Man zeichnet.
Auf einmal, so Selenska, schätze sie wieder viel mehr die kleinen Freuden im Leben, träume von "einfachen, jetzt aber unerreichbaren Dingen" und nehme jedes Lächeln ihrer Kinder viel bewusster wahr.
Kraft und Zuversicht zieht sie in diesen Tagen aus der unermüdlichen Unterstützung anderer First Ladys wie zum Beispiel aus Frankreich und Polen:
Besonders dankbar bin ich für die Hilfe von Brigitte Macron, der First Lady Frankreichs, und Agatha Duda, der First Lady Polens. Mit ihnen ist es uns gelungen, ,Flüge des Lebens’ zu organisieren. Wir evakuieren krebskranke ukrainische Kinder.
Olena Selenska mit Bitte um Hilfe
Doch noch so viel mehr Hilfe sei nötig, um die Ukrainer:innen zu schützen, die noch in ihrem Land, meist seit Tagen in ihren Kellern, festsitzen. Besonders sorgt sie sich um die Bewohner:innen von Mariupol, Charkiw Irpin und Bucha.
Aber Olena Selenska wäre nicht die Gattin des ukrainischen Präsidenten, wenn sie den Mut verlieren würde und so hat sie abschließend noch eine aufmunternde Botschaft an alle:
Wir werden gewinnen, und ich bin sicher, die Ukrainer werden zurückkehren (...). Wer sich an diesen Krieg erinnert, wird den Preis des Lebens und der Freiheit nie vergessen. Diese Kinder werden als Erwachsene Humanisten sein, weil sie den Preis des Friedens kennen.