Oliver Bierhoff und Nationaltrainer Jogi Löw sehen sich derzeit massiver Kritik ausgesetzt - und diese stammt sogar aus den eigenen Reihen. Der Faz gegenüber sollen aus „Spielerkreisen“ sowie von zwei „erfahrenen Kennern der sportlichen und organisatorischen Verhältnisse“ Informationen ans Licht gekommen sein, die das Bild des langjährigen Führungsduos mehr als erschüttern.
Löw und Bierhoff: „Mangel an sportlicher Fokussierung“
Demnach soll die Mannschaft, wie von vielen bereits vermutet, in zwei Lager gespalten gewesen sein: Das der „Jungen“ und das der „Etablierten“. Laut der Faz habe aber „der eklatante Mangel an sportlicher Fokussierung“ von Löw und Bierhoff letztendlich zum WM-Aus geführt. Weiter listet die Zeitung eine ganze Reihe von Fehlentscheidungen und Verfehlungen auf - unter anderem soll Löws Sonderbehandlung Neuers nach dessen langer Verletzung „dem Leistungsgedanken und der Leistungsgerechtigkeit geschadet“ haben.
Fehleinschätzung der Konsequenzen
Auch der Umgang mit den Erdogan-Fotos von Özil und Gündogan wurde von den namentlich nicht erwähnten „Maulwürfen“ kritisiert: So hätten die umstrittenen Bilder zwar innerhalb der Mannschaft keine Rolle gespielt, doch hätten Löw und Bierhoff vollkommen unterschätzt, was für ein Signal es an das Team sende, dass Özil als einziger Spieler beim obligatorischen Medientermin vor der WM nicht erscheinen musste. Die Faz berichtet weiter, dass Löw nach dem blamablen WM-Aus seinen Rücktritt zwar „recht klar ins Auge gefasst“ habe, der DFB ihn jedoch darauf gedrängt hatte, weiter zu machen - vor allem aus Mangel an Alternativen.