Das Insolvenzverfahren von Boris Becker hat es in sich: Es geht um geheime Konten und Immobilien, um Geheimagenten, die die Tennislegende beschatten und seine möglicherweise letzten Tage in Freiheit, die er auf ganz besondere Weise verbringt.
"Nicht schuldig"
Das Verfahren hat am vergangenen Donnerstag begonnen. Wird der 52-Jährige schuldig gesprochen, dann drohen ihm sieben Jahre Haft! Aber Boris Becker plädiert weiterhin auf "nicht schuldig".
Seine Unschuld beteuert er gestern erneut vor dem Londoner Gericht, in dem das Verfahren stattfindet. Bereits im September hat er auf unschuldig plädiert, allerdings überrascht das Gericht gestern mit einer Neuerung: Dem Tennis-Ass werden statt 19 inzwischen 28 Anklagepunkte zur Last gelegt!
Pokale, Bankkonten und Immobilien
Diese neuen neun Anklagepunkte beinhaltet unter anderem, dass der Wimbledon-Gewinner mehrere seiner Pokale zurückgehalten haben soll, darunter auch jener von seinem legendären Sieg 1985.
Damit aber nicht genug: Becker soll außerdem Bankkonten und Immobilien verschwiegen haben, die von ehemaligen Scotland-Yard-Mitarbeitern aufgestöbert wurden. Auch seine Familie wird in seinen Finanzskandal mit reingezogen.
Summen auf andere Konten überwiesen
Denn der frisch verliebte 52-Jährige soll seinen Ex-Frauen Barbara und Lilly Becker große Summen auf ihre Konten überwiesen haben. Wenn das nicht nach Betrug riecht... Beckers Anwalt kämpft jedenfalls für seine Unschuld, sein Pressesprecher lässt nach dem Gerichtstermin verkünden:
Er ist völlig unschuldig und beabsichtigt, sich zu gegebener Zeit vor Gericht zu verteidigen.
Es bleibt jedenfalls spannend, wie die Causa Becker weitergeht. Immerhin handelt es sich bei dem gestrigen Termin gerade einmal um prozessuale Details. Der eigentliche Prozess soll erst im September kommenden Jahres beginnen und rund einen Monat dauern.