Um sich in der Corona-Krise trotz geschlossener Fitnessstudios fit zu halten, macht Prinz Frédéric von Anhalt ausgedehnte Spaziergänge durch das nächtliche Beverly Hills. Doch dann wird ihm seine allabendliche Runde zum Verhängnis. Er wird brutal attackiert und niedergeschlagen.
Nächtlicher Spaziergang wird zum Albtraum
Ungefähr gegen Mitternacht, so erinnert er sich gegenüber der AZ, sieht er drei Obdachlose am Straßenrand liegen. Was für Los Angeles nicht ungewöhnlich ist, ist für den vornehmen Vorort Beverly Hills schon eher die Ausnahme.
Es ist sehr ungewöhnlich, Obdachlose in Beverly Hills zu treffen. Normalerweise trauen sie sich gar nicht, in dieser Gegend zu betteln. Da sie mir aber leid taten, drückte ich ihnen 20 Dollar in die Hand.
Damit geben sich die Obdachlosen jedoch nicht zufrieden und verlangen noch mehr Geld vom 76-Jährigen Prinzen. Damit die Situation nicht eskaliert, entfernt sich Frédéric schnell und ignoriert die Rufe, die ihm hinterhergebrüllt werden. Doch den verbalen Attacken folgen Taten. Plötzlich spürt Frédéric einen stechenden Schmerz im Rücken.
Prinz von Obdachlosen niedergeschlagen
Ich habe mich nicht mehr ausgekannt. Plötzlich schlug einer der Obdachlosen mit einem Stock auf mich ein. Er traf mich mehrmals auf die Rippen und meine Schulter. Dann kamen die anderen zwei noch dazu. Ich lag kurz auf dem Boden, doch hatte noch genug Kraft, um zu flüchten.
Nach der Attacke rettet sich der angeschlagene Prinz zurück nachhause, wo er sich erschöpft ins Bett legt. Als er am nächsten Tag aber immer noch kaum Laufen kann vor Schmerzen, ruft er einen Notarzt und lässt sich ins Krankenhaus fahren. Die dortige Analyse gibt Entwarnung: Frédéric ist mit schweren Rippen- und Schulterprellungen noch vergleichsweise glimpflich davongekommen. Glück im Unglück also!
"Kein Wunder, dass sie durchdrehen"
Doch anders als vermutet, ist der 76-Jährige seinen Aggressoren nicht böse. Er könne die Situation der Obdachlosen in der Corona-Krise nachvollziehen. Nun sei es an der Politik, die drastischen Lockdown-Maßnahmen herunterzufahren, um so den schwächsten Gliedern der Gesellschaft unter die Arme zu greifen.
Das sind arme Menschen, die auf der Straße leben müssen. Bis vor Kurzem ging es ihnen noch gut. Sie bekamen ihre 100 bis 150 Dollar am Tag und konnten gut davon leben. Seitdem Los Angeles durch die Corona-Pandemie zu einer Geisterstadt wurde, in der es weder Fußgänger noch Touristen gibt, verdienen die Obdachlosen nicht mal einen Cent. Kein Wunder, dass sie durchdrehen. Es ist höchste Zeit, dass sich das Leben in Kalifornien wieder normalisiert. Wenn die Sperre nicht aufgehoben wird, werden bald alle durchdrehen.
Für Prinz Frédéric von Anhalt ist der nächtliche Übergriff nicht das erste Mal, dass er ausgeraubt wird. Wir erinnern uns noch lebhaft an letztes Jahr, als dem verzweifelten Adligen sein Sex-Handy aus dem Auto gestohlen wurde. Der Vorfall in Beverly Hills ist für ihn also kein Neuland.