Die Trennung der Beatles im Jahr 1970 kommt unerwartet und ist für die Fans ein großer Schock. Jahrelang suchen sie einen Schuldigen und lassen ihre Wut an John Lennons Frau Yoko Ono und Paul McCartney aus. Schließlich hat er das Band-Aus verkündet.
Doch diese Vorwürfe will McCartney heute, 51 Jahre nach dem Aus der Band nicht länger auf sich sitzen lassen. In einem BBC-Interview, das am 23. Oktober ausgestrahlt werden soll, spricht sich der Musiker einigen Frust von der Seele.
"Ich habe die Trennung nicht herbeigeführt"
In dem Interview schildert der 79-Jährige offen und ehrlich, wie es aus seiner Sicht damals abgelaufen ist und stellt klar, dass nicht er "den Bruch initiiert" habe:
Das war meine Band, das war mein Job, das war mein Leben, deshalb wollte ich, dass es weitergeht.
Gegenüber Journalist John Wilson gesteht er, wie sehr er unter der Trennung gelitten habe und dass es die schwierigste Zeit seines Lebens war. Nicht zuletzt, weil so viele überzeugt waren, er habe die Band zerstört und er stellt klar:
Ich war nicht derjenige, der die Trennung angeschoben hat. Oh, nein, nein, nein. John kam eines Tages in einen Raum und sagte: 'Ich verlasse die Beatles'.
Vor dem Scherbenhaufen ihrer "Ehe"
Die anderen drei Beatles-Mitglieder George Harrison, Ringo Starr und Paul McCartney durften anschließend zusehen, was sie mit den Überresten dieser zerbrochenen "Ehe", wie Lennon die Band bezeichnete, anstellen sollten.
Für McCartney steht fest, dass John Lennon mit Yoko Ono ausbrechen und ein neues Leben beginnen wollte, doch er gibt ihr nicht die Schuld an der Trennung der Beatles:
Sie waren ein tolles Paar. Es gab diese riesige Kraft zwischen ihnen. John wollte sich schon immer von der Gesellschaft lösen, weil er von seiner Tante Mimi großgezogen wurde, die ziemlich repressiv war. Er wollte immer schon ausbrechen.
Von diesen internen Details hat bislang noch niemand gewusst, nicht zuletzt, weil alle Band-Mitglieder von ihrem ehemaligen Manager Allen Klein zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet waren.
Was sagt Ringo Starr dazu?
Heute sind nur noch Paul McCartney und Schlagzeuger Ringo Starr am Leben. John Lennon wurde 1980 bei einem Attentat ermordet und George Harrison erlag 2001 seiner Krebserkrankung.
Was Ringo Starr zu Paul McCartneys Enthüllungen zu sagen hat, ist bislang nicht bekannt. Vielleicht meldet er sich ja nach der Ausstrahlung des Interviews zu Wort.