Nicolas Sarkozy durchlebt gerade keine leichte Zeit. Letzten Montag, den 1. März, ist der Urteilsspruch über ihn hereingebrochen. Der ehemalige Staatspräsident ist im Rahmen einer Abhöraffäre in erster Instanz verurteilt worden, zu drei Jahren Gefängnis, davon nur zwei auf Bewährung.
Auch wenn die Präsidentschaftswahlen 2022 nicht ganz oben auf der Liste der ihn gerade umtreibenden Dinge stehen, schließt Sarkozy es nicht aus, dem jetzigen Präsidenten, Emmanuel Macron, bei den Wahlen Hilfestellung zu leisten.
Gegenwind gegen die Unterstützung Macrons?
Die Vorstellung, dass Nicolas Sarkozy den gegenwärtigen Staatspräsidenten unterstützen möchte, kommt in Sarkozys politischem Lager nicht so gut an. Eine den Republikanern nahestehende Quelle erklärt hierzu am 7. März vor der Zeitung Le Journal du Dimanche:
Die Unterstützung von Macron ist eine vieler Hypothesen, ohne jeden Zweifel. Er möchte nichts ausschließen.
Nicolas Sarkozy soll diesen Plan sogar mit verschiedenen Personen aus seinem Umfeld besprochen haben. Die eben zitierte Quelle führt hierzu fort:
Er glaubt, dass Macron in großer Gefahr ist und dass sogar, angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Krise, dessen Erreichen der Präsidenten-Stichwahl nicht einmal sicher sein kann.
Gemeinsames Bündnis der Parteien des rechten Zentrums?
Der ehemalige Staatschef soll auch gesagt haben, dass Macron fest entschlossen sein muss, will er seine Präsidentschaft retten. Nicht wenige können sich in diesem Kontext eine Verbindung der Parteien der "Republikaner" und Macrons "République en Marche" ("Republik in Bewegung") vorstellen. Der Freund Sarkozys sagt hierzu dem Journal du Dimanche etwas nuancierter:
Das ist nicht die Lieblingsoption von Nicolas Sarkozy. Ganz im Inneren weiß er heute noch nicht genau, auf wessen Seite er sich stellen wird.
Sarkozys Prozess
Der Ehemann von Carla Bruni muss sich derzeit hauptsächlich um andere Dinge zu kümmern. Der Amtsvorgänger von François Hollande möchte nämlich hart darum kämpfen, dass die Wahrheit in seinem Gerichtsprozess ans Licht kommt.
Im Anschluss an die Urteilsverkündung hat es Nicolas Sarkozy deshalb sehr daran gelegen, öffentlich Stellung zu nehmen. Zur besten Sendezeit ist er dann am 3. März in den 20 Uhr Nachrichten des französischen Fernsehsenders TF1 aufgetreten.
Dort erklärt er dem Moderator Gilles Bouleau gegenüber, dass er es gewohnt ist, "dieser Art von Belästigung seit zehn Jahren ausgesetzt zu sein. Seit zehn Jahren versucht man unter großer Kraftanstrengung, unbedingt etwas zu finden, was mir vorgeworfen werden kann." Der Politprofi hat danach aber klar bestätigt, dass er die Waffen nicht strecken wird.