Bis Ende 2024 müssen alle kleinen und mittleren tragbaren elektronischen Geräte mit USB-C-Ladeanschlüssen ausgestattet sein. Dazu gehören Handys und Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Videospielkonsolen. Die neue Regelung gilt für alle EU-Staaten.
Ein längst überfälliges Vorhaben wird Realität
In der Praxis bedeutet das für die Verbraucher:innen, dass sie nicht mehr für jedes Gerät ein separates Ladegerät benötigen, sondern nur noch ein einziges Ladegerät für alle ihre Produkte verwenden können.
Alex Agius Saliba, ein Abgeordneter des Europäischen Parlaments, ist die treibende Kraft hinter der neuen Gesetzgebung und sagt gegenüber Euronews:
Das gemeinsame Ladegerät wird in Europa endlich Realität. Wir haben mehr als zehn Jahre auf diese Regeln gewartet, aber nun können wir endlich die derzeitige Fülle von Ladegeräten der Vergangenheit angehören lassen.
Die bereits seit langem im Raum stehende Gesetzesänderung soll zur zukünftigen Entwicklung innovativer Ladelösungen beitragen und sowohl den Verbrauchern als auch der Umwelt zugutekommen.
Eine Niederlage für die Hersteller:innen
Seit jeher wehren sich die Hersteller:innen elektronischer Geräte gegen die Standardisierung der Ladetechnologien. Mittlerweile haben dennoch die meisten davon den USB-C Standard eingeführt, aber ein bestimmter Hersteller stellt sich nach wie vor quer: Die Rede ist von Apple.
Der Konzern aus Kalifornien hatte bereits zuvor den Vorschlag für ein gemeinsames Ladegerät kritisiert. Das Unternehmen gab sogar eine Studie bei Copenhagen Economics in Auftrag, die besagt, dass die einheitlichen Stecker mehr Schaden als Nutzen bringen würden.
Alex Agius Saliba kann über das Verhalten von Apple lediglich schmunzeln und sagt im Interview mit Euronews:
Im Grunde genommen ist Apple der Elefant im Raum, wenn es um Smartphones geht. Und ja, Apple wird sich ab 2024 an den USB-C-Standard halten müssen, um seine Produkte auf dem europäischen Binnenmarkt verkaufen zu können.
Brüssel gibt seinen Segen
Im Europäischen Parlament in Brüssel ist man mehrheitlich mit Salibas Vorschlag einverstanden und wartet darauf, dass die neue Gesetzgebung vom EU-Rat abgesegnet wird. Danach haben die Mitgliedsstaaten bis Ende 2024 Zeit, die Regeln effektiv anzuwenden.
Letztendlich tragen die neuen Rechtsvorschriften einen erheblichen Teil zur Verringerung des Abfalls bei, indem sie die Zahl, der nicht verwendeten Kabel reduzieren. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, Geräte mit oder ohne Ladekabel zu kaufen.
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