Neben Indien und Brasilen, welches kurz vor dem Kollaps steht, haben die USA nach wie vor die höchsten Corona-Infektionszahlen. Knapp 520.000 Menschen sind mittlerweile an Covid-19 verstorben und rund 29 Millionen der 330 Millionen Einwohner haben sich mit dem Virus infiziert.
Doch das scheint insbesondere die republikanischen Gouverneure nicht zu interessieren, die nun überraschend auf Lockerungen setzen. Joe Biden reagiert entsetzt.
Republikaner setzen auf vollständige Lockerung
Die republikanischen Gouverneure der US-Bundesstaaten Texas und Mississippi verkünden Anfang März, dass sie die Maskenpflicht aufheben und die Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Unternehmen beenden würden.
Darüber hinaus kündigten weitere Bundesstaaten, unter ihnen Ohio und Michigan, zwar keine vollständige Aufhebung der Einschränkungen, aber zumindest Lockerungen der Corona-Auflagen an. Texas Gouverneur, Gregg Abbott, erklärt:
Wir sind in der Lage, Covid einzudämmen und Texas sicher zu 100 Prozent zu öffnen.
Führt "Neandertaler-Denken" zu Corona-Rückschlag?
Für den frisch gebackenen US-Präsidenten Joe Biden ist dieses Verhalten absolut unverständlich. Seiner Meinung nach gibt es erst Ende Mai genug Impfstoffe, damit alle erwachsenen Amerikaner geimpft und so die Lage unter Kontrolle gebracht werden könne. Eine erfreuliche Nachricht, die aber nicht zu voreiligen Entschlüssen führen sollte:
Ich glaube, dass es ein großer Fehler ist (...) Das Letzte, was wir brauchen, ist ein Neandertaler-Denken, dass in der Zwischenzeit alles in Ordnung ist.
Die betroffenen Gouverneure reagieren prompt und meinen, man solle den Amerikanern "vertrauen, anstatt sie zu beleidigen". Das sieht Immunologe und Bidens Berater Anthony Fauci anders.
Er hält die Lockerungen für "unüberlegt" und "unerklärlich" wie er gegenüber dem CNN erklärt und befürchtet, einen erneuten Anstieg der Fallzahlen.