Laut Yahoo Finance wird der chinesische Milliardär und Gründer der Unternehmen Alibaba und Ant, Jack Ma, vermisst. Dem Magazin zufolge wurde der 56-Jährige seit mehr als zwei Monaten nicht mehr gesehen. Seit China einschränkende Maßnahmen gegen sein Unternehmen Alibaba durchgesetzt hat, welches als größtes Online-Handel-Unternehmen Chinas gilt, sorgt er mit Kritik am System für Aufsehen.
China schlägt zurück
Im November führt China neue Regulierungen ein, die den Börsengang der Finetech-Tochter von Alibaba verhindert. Diese Regulierungen wurden nur wenige Wochen nachdem Ma das chinesische Finanzsystem kritisiert hatte eingeführt. Bei einem einer Veranstaltung im Oktober erklärt Jack Ma:
Die Zukunft darf nicht mit Methoden von gestern reguliert werden.
Der CEO des Finanzdienstleistungsunternehmens Capital, Blair Silverberg, ist sich gegenüber Business Insider sicher, dass diese neuen Regulierungen lediglich eingeführt wurden, um Jack Ma die Überlegenheit des Staates zu beweisen.
Wo ist Jack Ma?
Im November sollte der Geschäftsmann laut der Financial Times als Mitglied in der Jury von Africa's Business Heroes sitzen – ein wohltätiges Programm zur Förderung junger afrikanischer Unternehmen.
Doch keine Spur von Jack Ma. Ein Sprecher von Alibaba erklärt, gegenüber Business Insider, dass der Unternehmenschef aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen könne. Auf die Frage nach dem Verbleib von Jack Ma erklärt der Sprecher:
Wir haben dem nichts hinzuzufügen.
Von Platz eins auf Platz vier
Jack Ma hatte sich 2019 aus dem Vorsitz von Alibaba zurückgezogen, dennoch galt er bis vor kurzem mit einem Vermögen von rund 60 Milliarden Dollar als der reichste Mann Chinas. Infolge der neuen Regulierungen hat sich sein Vermögen jedoch innerhalb der letzten zwei Monate um 12 Milliarden Dollar reduziert.
Heute ist Jack Ma nur noch 50,6 Milliarden Dollar schwer und rutscht daher laut dem Bloomberg Billionaires Index auf Platz vier der reichsten Menschen Chinas.
Doch jetzt, wo Jack Ma verschwunden ist, taucht der Beitrag eines anderen chinesischen Milliardärs aus dem Jahr 2019 wieder auf. Die Rede ist von Guo Wengui, der 2014 aus China geflohen ist und seither die Korruption des Landes verurteilt.
"Entweder im Gefängnis oder tot"
In dem Interview erklärt der Geschäftsmann, dass Jack Ma im Laufe des "nächsten Jahres" (2020) entweder "im Gefängnis landen oder sterben wird", weil China die Kontrolle über sein Unternehmen Ant zurückbekommen möchte.
Erst vergangene Woche fordert die chinesische Regierung die Ant Group, der das größte Online-Zahlungsportal, Alipay, gehört auf, ihre Aktivitäten zu reduzieren. Als Grund wird die "schlechte Führung" des Unternehmens genannt. Bisher wollte sich die Ant Group zu diesem Vorfall noch nicht zu Wort melden.