Til Schweiger hat die Nase voll von den aktuell greifenden Anti-Corona-Maßnahmen. In einem Interview mit dem Stern macht der Schauspieler seinem Ärger über die deutsche Vorgehensweise gegen das gefürchtete Virus Luft. Er hat das Gefühl, dass überreagiert wurde und die Beschränkungen überzogen sind.
Lockdown schlimmer als Virus selbst?
"Meiner Meinung nach hat uns dieser Lockdown mehr geschadet als genützt, ökonomisch und sozial", stellt er entschlossen klar. Als Restaurantbesitzer außer Dienst hat der 56-Jährige mehr Sorge vor den wirtschaftlichen Konsequenzen der Einschränkungen als vor den gesundheitlichen Konsequenzen des mitunter tödlichen Virus. Das Überraschende: Nichtmal ein Corona-Fall in der eigenen Familie bringt ihn von seinem kontroversen Kurs ab.
Wie Schweiger berichtet, hatte sich seine Tochter Luna infiziert, "vermutlich in Spanien oder beim Skifahren in Ischgl". Doch er gibt Entwarnung. Mittlerweile soll sich die 23-Jährige auf dem Weg der Besserung befinden. Derweil fürchtet sich ihr prominenter Vater gesundheitstechnisch höchstens vor dem Tod durch Langeweile. Er berichtet, wie sehr ihn die Zwangspause fernab von Dreharbeiten und Restaurantbetrieben belastet.
"Bin nicht dafür gemacht, nichts zu tun"
Es wäre unangemessen, wenn ich mich über meine Situation beschweren würde. Aber bei mir ist es einfach so: Ich liebe es zu arbeiten, aber ich kann gerade nicht arbeiten. Das belastet mich. Ehrlich gesagt: Das ist die Hölle. Ich bin nicht dafür gemacht, nichts zu tun.
Seit mehr als zwei Monaten sitzt der Schauspieler nun schon in seinem Haus in Hamburg fest. Das hinterlässt seine Spuren. Unterbrochen wird die lange Phase des Nichtstuns ab und zu von ausgiebigen Hundespaziergängen an der Elbe, Brettspielen mit der Familie oder Ausflugsfahrten nach Berlin, wo sich seine Maskenbildnerin um seine Haare kümmert. Das war vor allem beim ersten Mal wohl auch wieder Zeit: "Als ich vor ihr stand, sagte sie zu mir: "Til, du brauchst einen neuen Haarschnitt. Sofort!" Gesagt, getan.
Bei seinem gelegentlichen Verlassen des Hauses hat Schweiger, wie er berichtet, Maske und Desinfektionsmittel übrigens immer dabei - so viel Zeit muss dann wohl, neben aller Systemkritik, doch sein. Zumal er nach jahrelangem Bunkern der Atemschutzmasken noch einige davon rumliegen haben dürfte.