Die Corona-Krise macht fast vor keiner Branche halt. Auch viele Künstlerinnen und Künstler leiden unter fehlenden Einnahmen und Auftritten und klagen in Interviews ihr Leid. Nach DJane Giulia Siegel spricht nun Schlagersänger Patrick Lindner über seine Existenzängste.
"So gut wie keine Einnahmen"
In einem Interview mit der Bild-Zeitung klagt Lindner über seine Situation und darüber, wie sehr die Krise die gesamte Branche trifft. Seinen letzten Auftritt hatte der 59-Jährige am 08. März. Seit dem Lockdown musste er seither 25 ausverkaufte Konzerte und 25 weitere Auftritte absagen, wie er erzählt.
Deshalb habe er gerade "so gut wie keine Einnahmen". Denn die Zahlungen der GEMA für seine Lieder, die im Radio gespielt werden, seien auch nur minimal. Diese Situation hat ernste finanzielle Konsequenzen, wie Lindner Bild anvertraut:
Ich habe zum Beispiel die Zahlungen für meine Lebensversicherung, meine Altersvorsorge, gestoppt. Das kann ich mir gerade nicht leisten. Das wird sich leider im Alter rächen.
Existenzängste
Aufgrund der ernsten Lage habe er große Existenzängste, so Lindner. In dieser schwierigen Lage, in der auch viele seiner Kolleginnen und Kollegen sind, fühlt sich Lindner von der Bundesregierung und Angela Merkel im Stich gelassen.
Es wäre gut, wenn die Kanzlerin hinter uns Künstlern stehen würde. Dabei geht es nicht nur um die, die auf der Bühne stehen. Sondern auch um Techniker, Maskenbildner bis hin zur Klofrau bei Konzerten. In der gesamten Branche arbeiten etwa 1,7 Millionen Menschen.
Jürgen Milski platzt der Kragen
Doch einer kann die Kritik Lindners nicht nachvollziehen: Ballermann-Sänger Jürgen Milski ist genervt von dem Gejammer und findet in einem Video klare Worte. Er findet Patrick Lindners Verhalten völlig unangebracht und macht seiner Wut Luft:
Und ich finde, so eine Schlagzeile ist ein Schlag ins Gesicht für den Normalbürger da draußen, für Menschen, die einen ganz normalen Job haben. Wie eine Friseuse, wie ein Kellner, wie ein ganz normaler Handwerker.
Aber damit noch nicht genug:
Und mir geht das halt tierisch auf den Geist, dass Menschen, die in ihrem Leben die Chance gehabt haben, viel Geld zu verdienen, sich hinstellen und anfangen, zu jammern.
Milski rät seinem Kollegen sich umzuorientieren und einen anderen Job zu finden. Das hat er selbst ebenfalls getan: Statt am Ballermann aufzutreten, ist er nun Reiseleiter im Salzburger Land. Vielleicht kann er ja auch Patrick Lindner einen Job vermitteln.