Die Entscheidung, die der französische Präsident am 29. Januar getroffen hat, trifft nicht bei allen auf Zustimmung. Entgegen der Ratschläge der Experten und seines Premiers entscheidet sich Emmanuel Macron gegen einen erneuten Lockdown. Auch wenn ihm die Infektionszahlen recht geben, bezeichnet ein alter Freund des Staatschefs die Entscheidung nun als "narzisstische Laune".
Ein Präsident widersetzt sich
"Er war sauer wie ein Kind! Er sagte uns: Ihr nervt mich, ich sperre nicht ein!", kritisiert dieser Freund Emmanuel Macron gegenüber dem französischen Magazin Le Point, denn offensichtlich kam es am 29. Januar zu einem echten Debakel.
Wider Erwarten und gegen den Rat der Epidemiologen, die für einen neuen Lockdown plädieren, entscheidet sich der französische Staatschef am 29. Januar dafür keinen weiteren Lockdown zu verhängen. Doch fällt er mit dieser Entscheidung nun auf die Nase?
Begründeter Zorn?
Drei Wochen nach dieser umstrittenen Entscheidung gehen die Infektionszahlen und die Fälle stationärer Behandlungen in Frankreich zurück. Und das nur, weil der französische Präsident gesagt hat, was ihm nicht passt. So wie bei der Sitzung der Gesundheitsexperten Anfang des Monats:
Ich habe diese Wissenschaftler satt, die auf meine Fragen nach anderen Varianten nichts antworten, außer mit einem einzigen Szenario: das des Wieder-Einsperrens.
Ein Wutausbruch, der sich zumindest bis heute auszahlt. Was aber auch zur Wahrheit gehört: Zwar gibt es in Frankreich keinen Lockdown, dafür eine Ausgangssperre ab 18 Uhr - was für viele Arbeitnehmer einem Lockdown gleichkommt.