Schauspieler Helmut Berger wird auf dem Höhepunkt seiner Karriere als schönster Mann der Welt gehandelt. Der gebürtige Österreicher erlangt durch die Filme seines Entdeckers und Lebenspartners Luchino Visconti Weltruhm. Nun verabschiedet sich der mittlerweile 75-Jährige aus der Öffentlichkeit.
Ein bewegtes Leben
Helmut Berger gehört in den 1970er-Jahren zu den berühmtesten Filmstars der Welt. Mit den Meisterwerken Ludwig II. und Die Verdammten geht er in die Filmgeschichte ein. Er dreht mit Legenden wie Romy Schneider, Burt Lancaster und Elizabeth Taylor. Sogar im Denver-Clan, an der Seite von Glamour-Queen Joan Collins, übernimmt Berger eine Gastrolle.
Doch mehr noch als durch die Filme macht der Kultstar durch sein Privatleben Schlagzeilen. Er gehört zum glamourösen internationalen Jet Set der damaligen Zeit. Berger lässt keine Party zwischen Paris, Rom und London aus - seine Exzesse, über die er ausgiebig in seiner Autobiographie Ich berichtet, werden legendär.
Und auch die Liste seiner Liebschaften liest sich wie das Who's who der schönsten Frauen und Männer seiner Zeit: Ursula Andress, Britt Ekland, Bianca und Mick Jagger sowie Marisa Berenson sollen zu seinen Eroberungen zählen.
Langsamer Abstieg
Doch nach dem Tod seines Partners Visconti im Jahre 1976 folgt der langsame aber stetige Abstieg: Drogen- und Alkoholexzesse, Geldprobleme und die daraus folgenden raren Filmangebote nehmen den Österreicher schwer mit. Am Ende steht die Teilnahme im Dschungelcamp.
Nachdem die Filmlegende zuletzt immer öfter von gesundheitlichen Problemen geplagt wird, u. a. fünf Lungenentzündungen im letzten Jahr, zieht sich das einstige Enfant Terrible nun aus der Öffentlichkeit zurück, wie er im Interview erklärt.
Ich habe auf jeder Party getanzt. Nun ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen und mit einem letzten Drink in der Hand meinen Lebensabend zu genießen.
Vergleich mit einer Legende
Der Schauspieler, der erst dieses Jahr in in der Dokumentation Helmut Berger, meine Mutter und ich zu sehen ist, scheut anlässlich seines Rückzugs aus dem Rampenlicht nicht den Vergleich mit einer wahren Hollywood-Legende: "Ich möchte die mir verbliebene Zeit abseits der Öffentlichkeit verleben. Das hat auch Marlene Dietrich so gemacht."
Was sich der Österreicher, der gerade erst aus der Klinik entlassen wurde, wünscht: „Behaltet mich für meine Filme in Erinnerung, nicht wegen meiner Skandale!“