Der ehemalige Präsident Frankreichs steht wegen des Vorwurfs der Bestechung vor Gericht. Die Anklage fordert vier Jahre Haft, davon zwei auf Bewährung. Allerdings weist Sarkozy vor Gericht alle Anschuldigungen von sich und zeigt sich dabei ausgesprochen emotional.
"Seit 6 Jahren warte ich auf diesen Moment"
Nicolas Sarkozy wird "Bestechung" sowie "unerlaubte Einflussnahme" vorgeworfen. Doch vor dem Pariser Strafgericht weist er alle Anschuldigungen von sich:
Seit sechs Jahren warte ich auf diesen Moment. Ich habe niemals die geringste Bestechungstat begangen. Ich habe niemals, niemals in 20 Jahren als Abgeordneter, in 20 Jahren als Bürgermeister, in sieben Jahren als Minister, in 5 Jahren als Präsident, unerlaubt Einfluss genommen. Ich möchte von dieser Infamie reingewaschen werden, denn ich möchte die Wahrheit und Recht.
Der ehemalige Staatschef nutzt die Gelegenheit, um seinem Zorn und seiner Empörung Luft zu machen, die er angesichts dieser "Hetzjagd", wie er sagt, empfindet:
Ich bin kein Opfer, aber erlauben Sie mir vor dem Gericht zu sagen, was ich die letzten sechs Jahre durchgemacht habe. Ist es, weil ich Nicolas Sarkozy bin, weil ich ein ehemaliger Präsident der Republik bin? Hat man deswegen das Recht, meine Rechte mit den Füßen zu treten, mich in den Dreck zu ziehen?
Tränen in den Augen
Nachdem er seine Empörung darüber kundgetan hat, dass seine "Integrität" beschmutzt wurde, kommt der 65-jährige Politiker auf seinen mitangeklagten Anwalt Thierry Herzog zu sprechen, dabei soll er Tränen in den Augen gehabt haben:
Er ist ein Freund meiner Familie, ein Mitglied meiner Familie. Ich kenne ihn wie kaum einen anderen, seit so vielen Jahren spreche ich jeden Tag mit ihm, er ist wie ein Bruder für mich.