Man kennt ihn aus seinen Rollen in legendären Filmen wie The Tourist und Gladiator: Ralf Möller ist ein Multitalent. Der 1,96m große gelernte Schwimmmeister aus Recklinghausen spricht im Interview mit Bunte.de über sein neues Buch, das sein Leben auf humorvolle aber auch tiefgreifende Weise rekapituliert.
Möller muss sich selbst einen Namen machen
Nachdem er es seinen Kindheitshelden gleichtut und trotz anfänglicher Selbstzweifel grandiose persönliche Erfolge im Bereich des Bodybuildings feiert und 1986 sogar zum Mister Universum gekürt wird, will er noch höher hinaus und ins Filmgeschäft einsteigen. Der Weg zur ersten Hollywoodrolle verläuft aber auch für ihn nicht mühelos.
Jeden noch so kleinen Erfolg muss er sich hart erkämpfen. So ist auch seine erste kleine Rolle bei Bavaria München (Tatort – Gebrochene Blüten, 1988, d. Red.) ein mit Durchhaltevermögen erzielter Meilenstein:
Zu mir ist zum Beispiel nie jemand gekommen, um zu fragen, ob ich vielleicht mal Lust auf diese oder jene Filmrolle habe.
Als er sich schließlich in Hollywood beim großen Filmproduzenten Menahem Golan vorstellen will, wird er mehrmals telefonisch abgelehnt. Doch statt seine Träume aufzugeben, fliegt er kurzerhand in die USA, um persönlich vorzusprechen. Und sein Bemühen trägt Früchte: Dank dieser Aktion steht er schließlich für Cyborg vor der Kamera.
Seit fast 40 Jahren pendelt er zwischen Hollywood und Recklinghausen
Die Amerikaner bewundern ihn von Anfang an wegen seines typischen Footballspieler-Körpers. Anders als in Deutschland, wo ihn eher kritische Blicke treffen. So oder so: „Man wird sehr schnell eingeordnet.“
Doch Ralf zeigt, dass er mehr ist als nur Muskeln. So ist er fähig, plumpen Spitznamen mit Humor entgegenzutreten und über sich selbst zu lachen. Ihm ist es gleich, wer vor ihm steht. „Ob Recklinghausen oder Hollywood, ob einer Beleuchter ist oder Weltstar: Alle bekommen den gleichen Respekt.“
Die Freundschaft zu Arnold Schwarzenegger bedeutet ihm sehr viel
Wie seine Einstellung zum Leben, so ist auch seine Beziehung zu Arnold Schwarzenegger geerdet. Da sich die beiden Freunde momentan nicht persönlich treffen können, halten sie über Facetime Kontakt. Loyalität und Vertrauen sind die Dinge, die diese Beziehung ausmachen, die laut Ralf „im Leben angekommen ist“.
Zudem beeindruckt ihn der 73-jährige, selbst nach seiner Herz-OP nicht nur beim Kraftsport, bei dem sich die beiden regelmäßig gegenseitig übertrumpfen immer wieder. Ebenso bewundert er ihn für sein Social-Media-Statement zu den Vorfällen am 6. Januar in Washington.
„Angst habe ich eigentlich nie“
Ralf glaubt, wir alle würden mehr davon profitieren, anstatt immer die anderen zu beschuldigen und zu jammern, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen und unsere Probleme selbst zu lösen. Sein Buch „Erstma‘ machen“ (seit 2. März Gräfe und Unzer 16,99 €) erzählt, wie essentiell es ist, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen.
So erfüllte er noch vor Kurzem einem krebskranken Jungen seinen großen Wunsch und besuchte ihn. Dieser Junge setzte den Rat um, den uns Ralf mit auf den Weg gibt:
„Du darfst nie den Mut verlieren, du musst immer versuchen, deine Ziele zu erreichen“.