Seit Jahren schon wird das 40-Seelendorf Altschauerberg in Mittelfranken von sogenannten Hatern heimgesucht. Ihr Subjekt der Begierde: Rainer Winkler alias der "Drachenlord".
Nun steht der Youtuber selbst wieder einmal wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht und zwar unter strengsten Sicherheitsauflagen, denn zuhauf reisen seine Hater an, um das mögliche Ende des Drachenlords live feiern zu können.
Vom Internet in die Realität
Seit Jahren polarisiert und provoziert der 32-jährige Rainer Winkler mit zum Teil frauenfeindlichen und sexistischen Beiträgen auf YouTube und löst damit eine regelrechte Hasswelle aus, die mittlerweile zum Selbstläufer geworden ist.
Ein tatsächlicher Grund für den Hass ist kaum mehr auszumachen. Für seine Hater ist es ein Spiel und für den Drachenlord ebenso, auch wenn er sich selbst als Mobbingopfer darstellt. Beide Parteien stacheln sich gegenseitig immer weiter auf. Zunächst nur im Netz, doch bald auch im "Real Life".
Altschauerberg wird zum Wallfahrtsort des Hasses
Seit Rainer Winkler 2014 in einem Wutanfall seine private Adresse nennt, pilgern seine Hater täglich in sein Heimatdorf Altschauerberg, wo sie randalieren und den YouTuber herausfordern.
Bis zu 15 Einsätze hat die Polizei eigenen Angaben zufolge jeden Tag in dem Dorf. Eine Situation, die auch für die anderen Bewohner eine enorme Belastung darstellt.
Immer wieder kommt es zu Eskalationen, weswegen der 32-Jährige bereits 2019 wegen einer Pfefferspray-Attacke zu sieben Monaten auf Bewährung verurteilt wurde.
Prozess in Nürnberg: Der Drachenlord bald im Knast?
Nun steht der Drachenlord wieder vor Gericht. Ihm werden schwere Körperverletzung sowie Verleumdung und Beleidigung von Polizeibeamten vorgeworfen.
Viele seiner Hater hoffen, dass Winkler "in den Knast" kommt oder sich aus dem Netz zurückzieht. Einen ersten Erfolg haben sie damit bereits verbucht, denn gleich zu Beginn des heutigen Prozesses verkündet Winklers Verteidiger, dass der 32-Jährige sein Haus in Altschauerberg verkauft habe und nun für einige Zeit untertauchen wolle.
Eine Überraschung für das Gericht. Die Sitzung wurde daraufhin unterbrochen, um in einem Rechtsgespräch die Möglichkeiten für eine erneute Bewährungsstrafe zu bestimmen. Wann das Urteil fallen soll, ist noch nicht bekannt.