Schauspieler Dieter Hallervorden ist stark betroffen von der Corona-Krise. Vor allem als Intendant des Berliner Schlosspark Theaters hat er es derzeit nicht leicht, um das Theater aufrecht zu erhalten, hat er bereits 300.000 Euro investiert.
Keine Normalität
Hallervorden ist gemeinsam mit Prof. Dr. Karl Lauterbach bei Hart aber Fair als Gäste eingeladen. Dort liefern sich die beiden einen Schlagabtausch, der es in sich hat! Lauterbach plädiert nämlich im Gegensatz zu Hallervorden für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen, darunter auch eine Beschränkung auf 25 Personen bei Privatfeiern. Der Epidemiologe erklärt:
Das klingt so, als ob wir ein Stück weit zur Normalität zurückkehren. In Wirklichkeit ist es aber umgekehrt.
Im Sommer kein Problem
Im Sommer konnten wir mit dem Virus gut umgehen, da wir uns viel an der frischen Luft aufgehalten haben. Da das Virus sich eher in geschlossenen Räumen verbreitet, ist der große Knall im Sommer ausgeblieben. Jetzt, da es Herbst wird und wir uns wieder mehr drinnen aufhalten, könnten die Fallzahlen allerdings laut Lauterbach schnell ansteigen.
Wir wissen, dass etwas mehr als 90 Prozent der Ereignisse, wo es zum Superspreading kommt, Innenraumereignisse sind, und die haben im Sommer gefehlt. Selbst wenn das gute Wetter bliebe, hätten wir in fünf Wochen 7000 Fälle pro Tag. [...] Über 90 Prozent der neuen Infektionen finden drinnen statt, der Superspreader. Somit schlechtes Wetter, mehr Leute drinnen, mehr Infektionen.
Panikmache
Der 85-Jährige Didi Hallervorden ist unterdessen gar nicht begeistert von Lauterbachs Prognose, immerhin geht es auch um das Überleben von Bühnenkünstlern, die derzeit nicht oder nur wenig auftreten können. Hallervorden wirft dem SPD-Politiker vor:
Ich muss ehrlich sagen, das sind ja keine Warnungen mehr, das ist Panikmache. Ich kann es wirklich nicht mehr hören! Ich finde, da hilft man den Leuten auch nicht mit. Man muss doch irgendwo eine Hoffnung haben, dass es besser wird.
Lauterbach erwidert, dass er doch Vorschläge mache, wie man das Virus bekämpfen könne. Hallervorden bekennt sich schließlich als "geborener Optimist" und hofft darauf, dass wir bald zu unserem Alltag vor der Pandemie zurückkehren können.