Mit gerade einmal 20 Jahren haben die Lochmann-Brüder schon eine steile Karriere hingelegt. Im zarten Alter von 12 Jahren posten sie die ersten Clips auf Youtube. Was dann folgt, lässt so manche Mitmenschen wahrscheinlich vor Neid erblassen (wahrscheinlich ähnlich wie bei Bibi, die als Influencerin unheimlich viel geschenkt bekommt). Die enge Zusammenarbeit der Zwillingsbrüder fordert allerdings auch ihren Tribut.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Heiko und Roman begeistern ihre Fans heute mit ihrer Musik (und teilweise immer noch mit ihren Parodien), doch eigentlich fängt alles mit einem Video darüber an, wie man Milch richtig in ein Glas einschenkt.
Seitdem arbeiten beide so gut wie täglich Hand in Hand zusammen. Das wirkt sich natürlich auf das Leben der Brüder aus, die zugeben, dass eine gewisse Rivalität zwischen ihnen besteht, die sie allerdings auch dazu anspornt, immer besser zu werden. Heiko Lochmann dazu:
Man hat seinen besten Freund immer dabei. Klar geht man sich auch mal auf den Sack. Aber am Ende ist das wieder vergessen, wir sind ja eine Familie. Das ist auch ein Privileg. Alleine schon, wie man sich vertraut. So eine Loyalität bekommt man sonst nicht. Aber wir haben auch immer einen Wettbewerb. Wenn der eine was kann, will der andere es besser machen. Es gibt auch eine ganz niedrige Hemmschwelle, sich die ehrliche Meinung zu sagen.
Sein Bruder Roman ergänzt:
Manchmal denken die Leute, wir hassen uns, dabei sind wir nur sehr direkt zueinander. Wir legen halt nicht viel Wert darauf, zu unserem Bruder höflich zu sein. Aber das befeuert unsere Zusammenarbeit, das ist wie Treibstoff.
Schwierige Phase
Im Jahr 2017 ist der Stress für beide dann allerdings alles andere als ein guter Antrieb. Die Brüder merken, dass sie an Bodenhaftung verlieren und bei allem Erfolg das Wesentliche aus den Augen verlieren. Heiko dazu:
Wir hatten vergessen, worauf es wirklich ankommt. Und das ist bei uns die Familie und die Nähe zu ihr, die wir immer haben wollten und brauchen.
In ihren jungen Jahren scheinen sie sich bereits in einer Art Sinnkrise zu befinden, weil einfach viel zu viel auf einmal auf sie einprasselt. Sie geben auch zu, dass ihnen die Arbeit auf der Bühne viel Spaß bereitet, aber der Weg, der dahintersteckt, nicht immer ganz einfach ist.
Man merkt, dass die beiden erwachsen geworden sind. Sie wissen, dass es für Musiker mehr braucht, als einfach auf einer Bühne aufzutauchen und nach ein paar Liedern wieder von dieser zu verschwinden und haben sich damit arrangiert, dass Teile ihres Berufslebens zwar unbequem sind, aber dazugehören.
Noch bis Ende September sind die beiden gemeinsam auf Tour, dann trennen sich die Wege der Zwillinge fürs erste beruflich, wie sie bereits im Mai verkünden. Wer die Zwillinge vermisst, kann sich ja noch die alten Youtube-Videos der beiden ansehen und sich an ihren Hits, wie Ab geht's, erfreuen.
Richtige Fans besorgen sich natürlich das Album und lassen es in Endlosschleife laufen.