Weihnachten wird gerne als die besinnlichste Zeit des Jahres bezeichnet. Für viele Häftlinge trifft das oft weniger zu, denn sie müssen auch die Weihnachtstage in Haft verbringen.
Einige deutsche Gefängnisse haben nun allerdings viele ihrer Insassen vorzeitig zu Weihnachten entlassen. Dies geschieht im Rahmen der sogenannten "Weihnachtsamnestie", wie Tagesschau berichtet. Bis auf ein Bundesland beteiligen sich Gefängnisse aus ganz Deutschland an der Aktion.
Mehr als 1000 freigelassene Häftlinge
Wie Tagesschau und Business Insider berichten, sollen laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (DPA) deutschlandweit 1056 Häftlinge entlassen worden sein. Den größten Anteil an der Freilassungs-Aktion habe dabei das bevölkerungsreichste Bundesland, Nordrhein-Westfalen, mit 291 freigelassenen Insassen.
Mit dieser Anzahl an freigelassenen Häftlingen sei ein deutlicher Anstieg gegenüber dem letzten Jahr zu verzeichnen: 2021 seien lediglich rund 800 Insassen deutscher Gefängnisse vorzeitig in die Freiheit entlassen worden.
"Weihnachtsamnestie" zum Fest der Liebe
Im Rahmen der "Weihnachtsamnestie" werden jedes Jahr deutschlandweit Häftlinge freigelassen, die ohnehin zum Jahresende entlassen werden. Dadurch soll ihnen ein schönes Fest ermöglicht und auch vermieden werden, dass die Menschen auf der Straße stehen, wenn zwischen den Tagen niemand bei Sozialämtern und Beratungsstellen zu erreichen ist.
Das einzige Bundesland, das sich, wie in jedem Jahr bisher, nicht an der Aktion beteiligt hat, ist Bayern. Begründungen dazu lauten, dass eine Änderung der verhängten Strafe nur unter Ausnahmefällen erfolgen und nicht von "Zufälligkeiten des Kalenders" abhängig gemacht werden solle.
Verwendete Quellen:
Tagesschau: "Weihnachtsamnestie: Mehr als 1000 Häftlinge entlassen"
Business Insider: "Weihnachtsamnestie: Mehr als 1000 Häftlinge vorzeitig entlassen"