Etwa 12 Millionen Menschen in Deutschland haben einen TV-Kabelanschluss. Die Kosten dafür dürfen Eigentümer:innen von Mehrfamilienhäusern, die einen gemeinsamen Kabelanschluss haben, üblicherweise über die Nebenkostenabrechnung mit abrechnen - daran soll sich jedoch nun bald etwas ändern.
Wie die Verbraucherzentrale und auch Chip.de informieren, hat die Politik in Form einer Überarbeitung des Telekommunikationsgesetzes bereits Ende 2021 die Abrechnung der Kabelgebühren über die Nebenkostenabrechnung abgeschafft. Bis einschließlich Juni 2024 soll dafür allerdings noch eine Übergangsfrist gelten.
Nebenkostenprivileg wird abgeschafft
Mit dem 1. Juli 2024 ist diese allerdings auch vorbei und das sogenannte Nebenkostenprivileg wird endgültig gestrichen. Der Grund: Bislang gilt noch die Vorschrift, dass man für den Kabelanschluss auch dann zahlen muss, wenn man ihn gar nicht nutzt. Somit scheint der Wechsel auf andere Übertragungswege wenig sinnvoll, wenn man dafür am Ende doppelt zahlen muss.
Seit das Kabelfernsehen vor mittlerweile etwa 40 Jahren eingeführt worden ist, sind einige Neuerungen hinzugekommen, wie die Verbraucherzentrale erklärt. Heute ist die Fernsehübertragung vollständig digital und es sind neue Übertragungsmöglichkeiten, wie etwa das Internet, hinzugekommen. Das Nebenkostenprivileg wird also nicht mehr als zeitgemäß betrachtet.
Verbraucher:innen werden vor die Wahl gestellt
Durch die Abschaffung des Nebenkostenprivilegs sollen Mieter:innen demnach fortan vor die Wahl gestellt werden, welche TV-Empfangsart sie in Anspruch nehmen wollen. Eine leichte Erhöhung des Preises für den Kabelanschluss ist laut Verbraucherzentrale erwartbar, doch diese Erhöhung wird über 2 bis 3 Euro voraussichtlich nicht hinausgehen.
Laut Chip.de dürften Verbraucher:innen demnächst mit Angeboten vonseiten der Kabelanbieter rechnen, bei denen sie Kund:innen sind. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch vor sogenannten Medienberater:innen, die unrealistische Drohungen - etwa die Abschaltung des Kabelanschlusses - aussprechen. Man solle niemanden in die Wohnung lassen und in keinem Fall etwas an der Haustür unterschreiben.
Verwendete Quellen:
Chip.de: "Damit Fernsehempfang weiterhin klappt: 12 Millionen Haushalte müssen Entscheidung treffen"
Verbraucherzentrale: "Nebenkostenprivileg: Das bedeutet die Abschaffung für Ihr Kabel-TV"