Am 9. Juni steht die Europawahl an, die bereits im Vorfeld schon für so einiges an Skandalen und Mutmaßungen sorgt. Während es zuletzt heftige Kritik wegen eines Wahlplakats der neuen Partei von Sahra Wagenknecht gegeben hat und der Spitzenkandidat für die AfD, Maximilian Krah, von seiner Partei ein Auftrittsverbot kassiert hat, stellt sich auch die Frage über die Neubesetzung eines besonders wichtigen Postens.
Konkret geht es dabei um die Position der EU-Kommissionspräsidentin. Diese wird derzeit von Ursula von der Leyen bekleidet - vieles deutet jedoch derzeit darauf hin, dass die CDU-Politikerin nicht erneut für den Posten gewählt wird. Daran würde auch ein gutes Ergebnis der Europäischen Konservativen (EVP) bei der anstehenden Europawahl nichts ändern. Wie es scheint, muss von der Leyen nun also den Platz für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin räumen - und dafür soll tatsächlich schon jemand im Gespräch sein.
Deutsche Politikerin im Gespräch um Nachfolge
Wie die Frankfurter Rundschau, die Zeitung BILD sowie das Magazin news.de berichten, ist zuletzt der Unmut über die amtierende EU-Kommissionspräsidentin, die kürzlich offen mit einer Zusammenarbeit mit der rechten EU-Fraktion der "Europäischen Konservativen und Reformer (EKR)" sympathisiert hat, erneut merklich gestiegen. Sowohl Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz plädieren für einen Wechsel an der EU-Spitze.
Macron möchte keine konservative EU-Kommissionschefin und spricht sich stattdessen für den ehemaligen italienischen Premierminister Mario Draghi als Nachfolger für von der Leyen aus - auch Scholz wäre dem nicht abgeneigt. Laut dem Ampel-Koalitionsvertrag liegt der Vorschlag eines neuen Kandidaten oder einer neuen Kandidatin für den Posten jedoch bei den Grünen - womit nun die amtierende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ins Gespräch kommt.
Antwort auf Kanzler-Frage
Ob Baerbock eine reelle Chance hat, als Nachfolgerin von Ursula von der Leyen nach Brüssel zu gehen, muss sich zeigen - neben ihr sollen noch einige andere Anwärter:innen im Rennen sein. Die Antwort darauf könnte allerdings gleichzeitig auch die Frage nach einer erneuten Kanzlerkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl beantworten. Sollte Baerbock nach Brüssel gehen, wäre der Weg bei den Grünen frei für eine Kandidatur des derzeitigen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck.
In einem Interview mit dem Handelsblatt hat Baerbock sich jedoch nicht eindeutig zu dieser Sache geäußert, wie die Frankfurter Rundschau weiter berichtet. "Diese Zeiten sind zu turbulent, als dass wir uns anderthalb Jahre vor der Bundestagswahl über Personalfragen den Kopf zerbrechen", erklärt sie. Was das am Ende bedeuten mag, muss sich zeigen.
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Verwendete Quellen:
Frankfurter Rundschau: "Kurz vor der Europawahl: Baerbock für neues Amt im Gespräch"
BILD: "Macht-Poker hinter den Kulissen: Mega-Gerücht um Top-Job für Baerbock"
news.de: "Annalena Baerbock: Gerüchte um neuen Job für die deutsche Außenministerin"