Wer nur wenig Geld zur Verfügung hat, für den oder die kann die Wohnungssuche fast schon zur Qual werden. Insbesondere ältere Mitmenschen und Familien leiden unter der Knappheit an bezahlbarem Wohnraum. Caren Lay, die für die Linke im Bundestag sitzt, hat deshalb einen Vorschlag unterbreitet, der Wohnungssuchenden das Leben leichter machen soll.
Ein Fall für das Mietrecht
Ginge es nach der Politikerin, soll "eine Option auf Wohnungstausch von Senior:innen und jungen Familien im Mietrecht verankert werden können." Dies würde bedeuten, dass Familien höhere Chancen auf eine größere Wohnung hätten und Senior:innen eine kleine, für sie wahrscheinlich viel praktischere Wohnung beziehen könnten, ohne dafür horrende Kosten begleichen zu müssen.
"Rentner bleiben nicht aus Jux und Tollerei in großen Wohnungen"
Laut Merkur leben ca. 6 % aller Senior:innen in einer Wohnung, die für diese zu groß geraten ist. Einige möchten ihr bekanntes Umfeld nicht hinter sich lassen, andere sind schon fast dazu gezwungen, pragmatisch zu denken: Ein Umzug käme sie schlechtweg teurer zu stehen.
Dr. Reiner Braun, der Vorstandschef am Empirica-Institut ist, beschreibt die missliche Lage in der Frankfurter Rundschau mit folgenden Worten:
Es ist ja so, dass Rentner nicht aus Jux und Tollerei in den großen Wohnungen bleiben. Ein Hauptgrund ist: Sie können es sich nur schlecht leisten, umzuziehen. Sind sie Selbstnutzer, ist die Wohnung abbezahlt. Das heißt, sie haben minimale Wohnkosten.
Wer zur Miete wohne, habe mitunter noch recht günstige Mietkonditionen, die ein Wegziehen schlicht wenig sinnvoll machen würden.
Beim Wohnungstausch als Lösungsvorschlag bleibt es seitens Caren Lay dann aber nicht nur.
Die Politikerin setzt sich dafür ein, dass mehr Geld in den sozialen Wohnungsbau fließen soll als dies bisher der Fall ist. Gegenüber T-Online sagt sie:
Die drohende Wohnungsnot für Seniorinnen und Senioren ist alarmierend und beschämend für ein reiches Land. Hier rächt sich eine untätige Wohnungspolitik und eine falsche Rentenpolitik.
Sie hält eine Verfünffachung des Budgets für den sozialen Wohnungsbau für angemessen: Statt drei Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau sollen es mindestens 15 Milliarden Euro werden.
Verwendete Quellen:
Der Spiegel: Linke schlägt Wohnungstausch für Senioren und Familien vor
Frankfurter Rundschau: Wohnungsnot in Deutschland: „Rentner bleiben nicht aus Jux und Tollerei in großen Wohnungen“
Merkur: Wohnungsnot in Deutschland: Rentner leben zu großzügig – Familien beengt
T-Online: Linke fordern Wohnungstausch von Senioren und Familien