Der Winter scheint in weiten Teilen Deutschlands nahezu unbemerkt zu verstreichen, während sich der Vorfrühling bereits mit milden Temperaturen ankündigt. Doch dieser Wetterumschwung ist nicht nur das Werk der Jahreszeit, sondern auch des Sturms aus Norwegen.
Orkantief Margit sorgt für Frühlingswetter
Trotz des frühlingshaften Ambientes ist jedoch Vorsicht geboten, denn winterliche Überraschungen können sich noch ereignen. Und doch: In Deutschland herrscht aktuell Vorfrühlingswetter, bei dem nur noch nachts Frost zu erwarten ist. Der Winter ist in weiten Teilen des Landes kaum noch spürbar.
Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met wird diese milde Südwestlage durch den Orkan vor Norwegen noch zusätzlich verstärkt, so die Bild. Das Orkantief mit dem Namen "Margit" bringt das Hoch "Frank" zu uns.
Norwegische Meteorologen warnen bereits vor Böen von bis zu 180 Kilometern pro Stunde, wenn der Sturm mit dem Namen "Ingunn" Mittwochmittag in Zentralnorwegen ankommt und sich anschließend Richtung Norden bewegt, so Bild weiter.
Ursprünglich war der Sturm ein normales Sturmtief, hat sich aber zu einem sehr großen Orkan ausgebildet. Dabei ist laut Bild der Luftdruck im Zentrum des Tiefs sehr schnell um mindestens 24 Hektopascal binnen 24 Stunden gesunken - eine sogenannte Bombogenese.
Klimawandel lässt Winter mild ausfallen
Diese Entwicklung des Sturms ist laut Bild ein Indiz für den Klimawandel, der solche extremen Wetterereignisse häufiger auftreten lässt. In Deutschland steigen nun die Temperaturen, wodurch der Winter in weite Ferne rückt und vorerst nicht zu uns zurückkehren wird.
Es herrschen bereits Frühlingsgefühle, sowohl bei den Menschen als auch bei den Pflanzen. Die ersten Pollen von Erle und Hasel sind bereits in der Luft, und auch die ersten Frühblüher kommen aus der Erde. Dennoch rät Wetterexperte Jung laut Bild dazu, den Winter noch nicht komplett abzuschreiben.
Wieder ein zu warmer Winter
Der Dezember und Januar in Deutschland gehören zu den wärmsten Wintern seit 1881. Obwohl es zeitweise winterliches Wetter gegeben hat, lag die durchschnittliche Temperatur im Januar bei 1,5 Grad, was 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) laut Bild bekannt gegeben hat.
Im Vergleich zur aktuellen Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 betrug das Plus 0,6 Grad. Im Januar wurde fast ganz Deutschland von Schnee bedeckt, wobei die meisten Schneetage im Norden, im Alpenvorland sowie in den südlichen und zentralen Mittelgebirgen verzeichnet wurden. Am 17. Januar führte gefrierender Regen in der Mitte Deutschlands zu gefährlicher Glätte auf Gehwegen und Straßen.
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Verwendete Quellen:
Bild: XXL-Orkan aus Norwegen bringt uns Mild-Winter
Deutscher Wetterdienst (DWD): Wetter aktuell und Vorhersage für Europa