Verbaler Angriff von Strack-Zimmermann auf Scholz: "Er ist ein krasser Rechthaber"

Bundeskanzler Olaf Scholz ist nicht unbedingt für große Gefühlsausbrüche bekannt. In einem Interview geht die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag Marie-Agnes Strack-Zimmermann sogar so weit zu sagen, Scholz habe "geradezu autistische Züge".

Olaf Scholz, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Kritik, Vorwurf, Autismus, Rechthaber
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Olaf Scholz, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Kritik, Vorwurf, Autismus, Rechthaber

Wo Olaf Scholz emotional vielleicht eher zurückhaltend ist, zeigt Marie-Agnes Strack-Zimmermann keinerlei Zurückhaltung. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, zu provozieren. Was sie in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung nun über den deutschen Bundeskanzler sagt, ist für einige sicherlich mehr als grenzwertig.

"Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären"

Wie die Bild berichtet, soll die FDP-Politikerin mehrere Spitzen gegen Olaf Scholz ausgeteilt haben, die alles andere als sachlich sind. Über Scholz' Charakter, der sich bereits vor Kurzem mit Vorwürfen von Mangel an "emotionaler Reife" ausgesetzt sah, sagt sie zum Beispiel:

Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären. Man erreicht ihn nicht, weil er ein krasser Rechthaber ist.

Im weiteren Verlauf des Interviews wird klar: Ihr scheint es bei ihm an Ecken und Kanten zu fehlen. So sagt sie zum Beispiel auch:

Den Menschen nach dem Mund zu reden, ist nicht Aufgabe eines Politikers.

Die Reaktion der SPD folgt kurz darauf

Die SPD lässt nicht lange mit einer Reaktion auf sich warten, zeigt sich eindeutig wenig begeistert von den Aussagen der Politikerin. Ebenfalls in der Neuen Osnabrücker Zeitung äußert sich Katarina Barley, die dem SPD-Parteivorstand angehört, zu den Anschuldigungen von Strack-Zimmermann, die für sie eindeutig zu weit gehen:

Das überschreitet eine rote Linie im demokratischen Wettbewerb. Ich bin froh, dass der Kanzler überlegt, bevor er entscheidet, und dann besonnen handelt. Seine ruhige Art ist eine Tugend, mit der er dieses Land sicher durch die vielen Krisen steuert.

Was Olaf Scholz davon hält, ist momentan noch nicht klar. Wir könnten uns aber gut vorstellen, dass er ziemlich gelassen bleibt und sich dazu auch gar nicht äußern wird. In manchen Situationen ist das vielleicht sogar besser als impulsive Handlungen oder Äußerungen.

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Verwendete Quellen:

Neue Osnabrücker Zeitung: Marie-Agnes Strack-Zimmermann: „Der Kanzler hat autistische Züge – man erreicht ihn nicht“

Neue Osnabrücker Zeitung: SPD sieht mit FDP-Attacke auf Kanzler Olaf Scholz „rote Linie überschritten“

Bild: Strack-Zimmermann rechnet mit Scholz ab

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