Wer den Rettungsdienst ruft, um ihn so schnell wie möglich zu holen, weiß, dass die 112 gewählt werden muss. Doch wie die Feuerwehr jetzt verkündet, wählen immer mehr Menschen den Notruf - nicht zu verwechseln mit dem Hilferuf - ohne triftigen Grund.
Unnötige Notrufe sind problematisch
"Das Problem ist massiv und wird immer größer, insbesondere in Ballungszentren." So der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.
Dem wollen Feuerwehr und Rotes Kreuz jetzt entgegenwirken. Denn die vielen Notrufe überlasten nicht nur die Rettungsdienste, sondern können auch wirkliche Notrufe blockieren oder verzögern. Dadurch kann es bei echten Notfällen zum Schlimmsten kommen.
Warum alle die 112 wählen
Ein Grund, warum die 112 so häufig gewählt würde, sei die schnellere Reaktionszeit als bei der ärztlichen Bereitschaftsnummer 116 117, berichtet Banse. Lynn Kühl, Referentin für Kommunikation beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), stimmt ihm darin zu:
Mit Blick auf intelligente Patientensteuerung und die steigende Anzahl von Bagatelleinsätzen im Rettungsdienst ist es dringend notwendig, die Bereitschaftsdienst-Nummer 116 117 auszubauen.
Deutsche Bevölkerung in Verantwortung ziehen
Dafür sei es laut DRK notwendig, die Rettungsleitstelle (112) digital zu verschalten und ein standardisiertes medizinisches Auswahlverfahren einzusetzen. Außerdem sei es wichtig, die deutsche Bevölkerung darin auszubilden, wann welche Notrufnummer zu wählen sei. Auch grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse seien von Nöten laut Kühl:
Das Deutsche Rote Kreuz setzt sich daher für die Förderung der Resilienz der Bevölkerung durch intensive Ausbildung in Erster Hilfe mit Selbstschutzthemen ein. Dabei sollten die Anfänge schon in der Schule gelegt werden, zum Beispiel durch einen jährlichen zweistündigen Unterricht in Reanimation und weiterer Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Im Video werfen wir einen Blick auf die Frage, wann welche Nummer zu wählen ist.
Verwendete Quelle:
web.de: Notfälle richtig einordnen: Wann die 112 anrufen und wann die ärztliche Bereitschaftsnummer?